Die Reden am Beginn von Festspielen waren einmal ein Gradmesser für die Lage der Nation. Nun geben die Ansprachen eher Auskunft über den Zustand der Politik. Und da muss man leider sagen: Das Bemühen ist da, aber es kommen keine neuen Gedanken mehr.
Andreas Babler, Vizekanzler und, man kann es noch immer kaum glauben, auch Kulturminister, ließ die Welt von Bregenz aus wissen, dass die Welt ein Ort der Ungleichheit sei. Dass die Welt ungerecht ist, hat Babler messerscharf erkannt. Der freilich nicht gänzlich neuen Erkenntnis des Vorsitzenden der Sozialdemokratie kann nicht widersprochen werden.
Aber was nun? Da macht man es am besten gleich wie Alexander Van der Bellen und sagt, dass die Welt ein interessanter Ort ist und man anerkennen muss, dass alles so ist, wie es einmal ist.
Nobles „Mindset“ in der Hofburg
Mit derartigen Weisheiten mausert sich der Bundespräsident zum größten Stoiker seit Marc Aurel. Zu der Gelassenheit kann man ihm gratulieren. Er muss ein glücklicher Mensch sein. Wer möchte nicht in diese höheren Sphären des Bewusstseins kommen?
„Mindset“ nennt Van der Bellen diesen beneidenswerten Zustand der Ruhe und höchsten Harmonie. „Mindset“: Übersetzt bedeutet das in etwa Denkweise oder innere Haltung oder geistige Einstellung.
Ob viele Menschen dem Bundespräsidenten für seine Ratschläge dankbar sein werden? So ein nobles „Mindset“ wie in der Hofburg muss man sich schließlich leisten können.
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