Baby starb auf Flucht

Britische Adelstochter wegen Totschlags verurteilt

Ausland
16.07.2025 11:38

Aus Angst vor der Abnahme ihres fünften Kindes durch das Jugendamt tauchte ein britisches Paar mit dem Neugeborenen unter und war im Winter wochenlang in England auf der Flucht. Das unterversorgte Kind starb letztlich. Nun sind die 38-jährige Frau und der 51-jährige Freund in London wegen Totschlags verurteilt worden.

Die landesweite Flucht von Constance Marten und Mark Gordon mit ihrer kleinen Tochter Victoria sorgte im Jahr 2023 für großes Aufsehen. Die Polizei wurde auf das Pärchen aufmerksam, nachdem in Martens ausgebranntem Auto eine Plazenta gefunden worden war. Während ihrer Flucht schliefen die Gesuchten bei eiskalten Temperaturen in einem Zelt, ernährten sich zum Teil von Abfall und wechselten ständig ihren Aufenthaltsort.

Constance Morten und Mark Gordon mussten bereits vier Kinder wegen häuslicher Gewalt an das ...
Constance Morten und Mark Gordon mussten bereits vier Kinder wegen häuslicher Gewalt an das Jugendamt abgeben.(Bild: AFP/Metropolitan Police)

Babyleiche in Einkaufssackerl gefunden
Nach 54 Tagen gelang der Polizei in Brighton die Festnahme des Paares. Doch von ihrem Baby fehlte zu diesem Zeitpunkt jede Spur. Wenige Tage später herrschte traurige Gewissheit: Victoria hatte die Tortur nicht überlebt. Die Leiche des Kindes entdeckten Ermittler in einem Einkaufssackerl in einer Gartenhütte.

Die beiden sprachen während der Polizeiverhöre wie auch nun vor Gericht von einem „tragischen Unfall“, bekannten sich nicht schuldig. Sie hätten sich „gut um das Kind gekümmert“, wollten es „vor der Fürsorge retten“, die Marten und Gordon bereits vier Kinder wegen häuslicher Gewalt abgenommen hatte. Ermittler meinten gegenüber „Sky News“, dass Victorias Tod „unausweichlich“ gewesen sei, nachdem die frisch gebackenen Eltern im Jänner 2023 zu campen begonnen hatten.

Constance Marten betonte bis zum Schluss: „Es war ein tragischer Unfall.“
Constance Marten betonte bis zum Schluss: „Es war ein tragischer Unfall.“(Bild: Screenshot kameraOne)

Verbindungen zur Adelsfamilie abgebrochen
Staatsanwältin Samantha Yelland erklärte vor Gericht, es sei „schockierend“, dass die Angeklagten ihr Neugeborenes „solchen offensichtlichen Risiken ausgesetzt haben“. „Ihr rücksichtsloses Verhalten wurde von einem selbstsüchtigen Wunsch getrieben. Sie wollten ihr Baby behalten, koste es, was es wolle. Das führte zu seinem tragischen Tod.“

Marten, die Verbindungen zur königlichen Familie hat, lernte ihren Freund im Jahr 2016 kennen. Damals begann der Bruch mit den Royals, die offenbar von Anfang an etwas gegen die Beziehung der beiden hatten. Dies ging aus den Einvernahmen vor Gericht hervor. Marten verzichtete – offenbar der Liebe wegen – auf all ihre Privilegien. Auf ihrer Flucht griff sie in größter Not allerdings dann doch auf Mittel vom familiären Treuhandkonto zurück.

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