17.04.2024 15:00

Was wusste FPÖ-Chef?

Hanger: „Kickl entweder unfähig oder Verräter“

„Manchmal komme ich mir vor, als würde ich ein Agentenbuch lesen. Leider ist es beinharte Realität. Die FPÖ hat die Sicherheit Österreichs an Russland verraten!“, sagt ÖVP-Fraktionsführer zum „Rot-Blauen-Machtmissbrauch-Ausschuss“, Andreas Hanger im krone.tv-Talk mit Jana Pasching. Warum das die FPÖ gemacht haben soll? „Meine Vermutung ist, die FPÖ dachte, sie habe dadurch etwas gegen die ÖVP in der Hand. Jetzt ging der Schuss aber nach hinten los.“

Gegenargumente, dass die ÖVP den Weg des Informationsflusses der russischen Spione erst geebnet habe, weil sie seit dem Jahr 2000 – bis auf die Zeit von Herbert Kickl sowie die Zeit unter Expertenregierungen – das Innenministerium führte, lässt Hanger nicht gelten. „Das ist ein Schwachsinn.“ Selbstkritisch wolle er aber dennoch sein: „Natürlich war die ÖVP über viele Jahre für das BVT verantwortlich. Dass dort nicht alles perfekt gelaufen ist, sehen wir auch heute. Hier will ich eine Mitverantwortung übernehmen.“ Faktum sei aber, Herbert Kickl wurde Innenminister und zerstörte den BVT. Eine Reform sei ihm nicht gelungen, so Hanger.

Kickl für Hanger nicht glaubwürdig
Kickl selbst hielt im U-Ausschuss letzte Woche gegen die Vorwürfe: Einen Herr Ott habe er nie gekannt. Hanger hält dies nicht für glaubwürdig. „Wenn er es nicht gewusst hat, ist er unfähig, denn als Innenminister hätte er es wissen müssen. Wenn er es gewusst hat, ist er ein Verräter. Vielleicht ist er aber beides: unfähig und ein Verräter“, so Hanger angriffig.

„FPÖ ist eine korrupte Partei“
Aktuell herrscht gespanntes Warten auf Chats von Kickls ehemaligen Sicherheitssprecher Hans-Jörg Jenewein. Diese sollen vor allem Auskunft darüber geben, ob die FPÖ oder ihr nahestehende Personen oder Organisationen, für die Leistung von Ott bezahlt haben. „Der Ott hat eine Art Preisliste erstellt, es geht hier ganz klar um Zahlungen.“ Hier wiederholte Hanger seine bereits zu Jahresanfang getätigte Aussage, die damals noch im Zusammenhang mit dem FPÖ-Finanzskandal in Graz standen: „Ich bleibe dabei, die FPÖ ist eine durch und durch korrupte Partei.“

Korrupte ÖVP-Bürgermeister in Niederösterreich
Dass auch die ÖVP eine Geschichte mit Korruption habe, verneinte Hanger nicht. Etwa, dass es Bürgermeister in Niederösterreich gäbe, die sich mutmaßlich etwas zu Schulden kommen haben lassen – die „Krone“ berichtete. „Ich finde es schade, dass durch einzelne die Arbeit der Bürgermeister in Misskredit gezogen werden. Es wird in jedem System immer wieder Einzelfälle geben, die nicht in Ordnung sind. Aber ich nehme für uns in Anspruch, dass wir sehr redlich und hoch engagiert arbeiten.“

Für einen weiteren Untersuchungsausschuss zum Thema Russland, wie es Grüne, NEOS und FPÖ fordern, sei die ÖVP jederzeit gesprächsbereit. „Wir würden ihn aber ,FPÖ-Russland-Untersuchungsausschuss‘ nennen.“

Das ganze Interview mit Andreas Hanger sehen Sie im Video oben!

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