Stomnetze überlastet

„Energiewende wird im Netz entschieden“

Der Geschäftsführer des Hochspannungsnetzbetreibers APG, Gerhard Christiner, klärt im krone.tv-Interview über die brisante Situation im österreichischen Stromnetz auf. Einerseits gäbe es neben der Wasserkraft nun mit Photovoltaik und Windenergie bereits eine nennenswerte erneuerbare Stromproduktion in Österreich.

Das Problem ist jedoch, dass der Strom aus den zahlreichen erneuerbaren Energiequellen nicht genügend abtransportiert werden könne. Christiner: „Wir hatten in Österreich das Problem, dass wir die Energiewende ganz stark von der Erzeugungsseite betrachtet haben. Der Ausbau von Photovoltaik und Wind ist doch sehr stark beschleunigt worden, die Netzinfrastruktur wurde aber vernachlässigt. Die Energiewende ist aber nur dann ein Erfolg, wenn die erneuerbare Energie auch bei den Kunden ankommt. Das muss unser Ziel sein.“ Die Netzinfrastruktur hinke derzeit hinterher, weil man den Strom von dort, wo er dezentral über Photovoltaik oder Windräder produziert werde, nicht in die lokalen und überregionalen Netze wegbekäme.

Stromleitungen fehlen oftmals
Christiner spricht Klartext: „Wir sind bei der Netzinfrastruktur viel zu langsam und hinken der erneuerbaren Stromproduktion hinterher. Und jetzt haben wir schon das Problem, dass wir im Osten Überschüsse produzieren, die aber nicht mehr wegbekommen, weil die Leitungen einfach fehlen.“ Das Problem beginne beim einzelnen Haushalt, weil die Netzinfrastruktur in der Historie dafür gebaut wurde, um die Bewohner mit Strom zu versorgen. Somit musste die Strommenge von Großkraftwerken hin zu den Haushalten komme.

Jetzt drehe sich das aber um, weil oft auch von einzelnen Haushalten über Photovoltaik-Anlagen Strom produziert werde und damit die Stromflussrichtung teilweise umgedreht sei. Christiner: „Das heißt, an einem sonnigen Tag, wo in einem Haushalt zu Mittag mit Photovoltaik Strom produziert wird, aber mittags niemand zuhause ist, der den Strom nutzt, gibt es ein Problem. Denn so fließt dieser Strom zurück ins Netz, und wenn er da keinen Abnehmer findet, fließt er hoch ins Verteilnetz und dann zu uns ins Hochspannungsnetz. Und wir müssen dann sehen, wo gibts große Verbraucher oder Pumpspeicherkraftwerke, um diesen Strom dann irgendwo verwenden zu können.“ Damit ergibt sich für den APG-Chef ein zentraler Satz, den er seit längerem prägt: „Die Zukunft der Energiewende wird im Netz entschieden.“

Das gesamte Interview sehen Sie oben im Video!

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele