Eine Mutter kämpft

„Ich will meinen Sohn nicht in ein Heim geben“

Oberösterreich
10.04.2024 09:00

Seit 24 Jahren betreut die Linzerin Michaela Schäffer ihren schwer beeinträchtigten Sohn - alleine. Doch es wird immer schwieriger und nun muss die Mutter auch noch darum kämpfen, dass sie ihren Sohn weiter daheim versorgen kann.

Michael Schäffer ist lästig, sie ist laut, sie sagt frei heraus, was sie sich denkt und sie ist unbequem. „Aber ich sehe keine andere Möglichkeit“, sagt die 57-Jährige im Gespräch mit der „Krone“. Denn das Leben hat es mit der Linzerin nicht immer gut gemeint. Vor 24 Jahren wurde ihr Sohn Sven gebohren – pumperlgsund. Im Krankenhaus bekam er aber zu wenig zu trinken und das hatte dramatische Folgen. Sven ist geistig und körperlich schwer beeinträchtigt, ist blind, wird immer wieder von epileptischen Anfällen heimgesucht. Weil das Schlafzentrum in seinem Gehirn geschädigt ist, hat er einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus.

Persönliche Assistenz
Seit 24 Jahren betreut Michael Schäffer nun ihren Sohn rund um die Uhr. Allein, denn der Kindsvater verabschiedete sich schnell, zahlte kaum bis keine Alimente. Doch als ob das nicht schon genug wäre, kämpft die Linzerin auch schon seit Jahren mit den Behörden. „Man will mir keine persönliche Assistenz bezahlen. Man hat gesagt, dass ich eine Vollbetreuung bekomme. Ich will meinen Sohn aber nicht in ein Heim geben, will ihn so lange es geht daheim versorgen“, sagt die Linzerin kämpferisch.

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Ich habe das Recht, und das steht auch in der UN-Menschenrechtskonvention, dass ich mein Kind selber betreue. Und man muss mir das auch ermöglichen.

Michaela Schäffer kämpft um Sven

Tagesbetreuung nicht realistisch
In der Sozialabteilung des Landes betont man, dass man Frau Schäffer mehrere Angebote gemacht habe. „Sven kann auch in eine Tagesbetreuung übernommen werden“, heißt es. Für die Mutter ist das aber nicht realistisch. „Was soll er dort? Er ist viel zu betreuungsintensiv. Außerdem war er schon einmal dort, das hat nicht funktioniert, er hat sich dort die Schulter gebrochen“, sagt seine Mutter. Weil sie schon mit ihrer Kraft am Ende ist, setzt sie derzeit alle Hebel in Bewegung, schreibt an alle Politiker und den Volksanwalt in der Hoffnung zu bekommen, was sie möchte. Allerdings hat sie auch an einer anderen Front zu kämpfen. Wegen einer angeblich gefälschten Abrechnung muss sie sich vor Gericht verantworten. Nicht der erste Prozess, den Schäffer durchstehen muss. Gewonnen hat sie bisher noch alle (bis auf eine Verjährung).

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