Milliardenbetrug

25 Jahre Haft für Ex-Krypto-König Bankman-Fried

Web
28.03.2024 17:05

Der Gründer der kollabierten Kryptobörse FTX muss lange ins Gefängnis. In dem milliardenschweren Betrugsprozess gegen Sam Bankman-Fried setzte der Richter Lewis Kaplan am Donnerstag das Strafmaß auf 25 Jahre fest, nachdem eine Jury den 32-Jährigen im November für schuldig befunden hatte.

Unter Bankman-Frieds Führung wurden Kundenvermögen vom Handelsplatz FTX heimlich in einen Hedgefonds gepumpt. Als diese Geschäfte schiefgingen, klaffte bei FTX ein Milliardenloch.

„Leben geprägt von Gier“
Die Staatsanwaltschaft hatte 40 bis 50 Jahre Haft gefordert. „Sein Leben der vergangenen Jahre war geprägt von unvergleichlicher Gier und Hybris, von Ehrgeiz und Selbstrechtfertigung, von Risikofreude und dem wiederholten Spielen mit dem Geld anderer Leute“, schrieb sie zur Begründung.

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Ein Dieb, der seine Beute nach Las Vegas bringt, hat keinen Anspruch auf Strafmilderung.

Richter Lewis Kaplan

Bankman-Frieds Verteidiger hatten dagegen auf gut fünf bis sechseinhalb Jahre Haft plädiert. Ihr Mandant sei keineswegs der von der Anklage skizzierte „Super-Schurke“. Die geforderte Haftstrafe sei „mittelalterlich“. Sie verwiesen außerdem darauf, dass die FTX-Kunden einen Großteil ihres Geldes zurückerhielten. Dieses Argument ließ Richter Kaplan nicht gelten. „Ein Dieb, der seine Beute nach Las Vegas bringt und erfolgreich mit dem gestohlenen Geld wettet, hat keinen Anspruch auf Strafmilderung, indem er seine Gewinne aus Las Vegas zur Rückzahlung des gestohlenen Geldes verwendet.“

Friedman bat um Entschuldigung
In einer Erklärung entschuldigte sich Bankman-Fried bei seinen ehemaligen Mitarbeitern. „Es tut mir leid, was passiert ist. Es gab Dinge, die ich hätte tun und sagen sollen, und Dinge, die ich hätte lassen sollen.“ Einige seiner früheren Vertrauten hatten sich schuldig bekannt und Bankman-Fried in dessen Betrugsprozess belastet.

Die Geschworenen hatten es als erwiesen angesehen, dass der für Auftritte in Jeans und T-Shirt sowie für einen markanten Wuschelschopf bekannte Bankman-Fried acht Milliarden Dollar an Kundengeldern aus reiner Gier veruntreut habe, um zu spekulieren und seinen aufwendigen Lebensstil zu finanzieren. Dieser hatte im Prozess zwar Fehler eingeräumt, den Vorwurf des Betrugs jedoch mehrfach zurückgewiesen.

Eltern wohnten Anhörung bei
Außerdem hatte er angekündigt, gegen das Urteil und die Höhe der Strafe Berufung einlegen zu wollen. Bei der Anhörung am Donnerstag waren neben Bankman-Fried auch seine Eltern anwesend, die Universitätsprofessoren Joseph Bankman und Barbara Fried.

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