Ein bekannter Unternehmer aus Niederösterreich wird seit fast zehn Jahren von einer psychisch schwer kranken Frau verfolgt und bedroht. Die Situation eskaliert mehr und mehr. Die Exekutive kommt in Erklärungsnot.
„Eigentlich wollte ich nach 12 Stunden Arbeit meinen Hund nehmen und mit ihm spazieren gehen, damit ich abschalten kann. Aber es kam anders“, berichtet jener erfolgreiche Unternehmer aus Niederösterreich, der seit fast zehn Jahren von einer psychisch kranken Frau verfolgt und bedroht wird.
„200 Meter von meinem Haus entfernt ist sie auf der Straße aus dem Gebüsch gesprungen und mir nachgelaufen. Warte nun hier total verängstigt auf die Polizei.“ Diese Schilderung ist eine von mehreren aus der letzten Woche.
Die Situation eskaliert mehr und mehr. Wann wird endlich gehandelt?
Opferanwalt Werner Tomanek
Bild: Zwefo
Annäherungsverbot erneut mehrfach missachtet
Wie die „Krone“ berichtete, denkt eine aufgrund ihrer schweren psychischen Erkrankung zurechnungsunfähige Frau, dass der Unternehmer und sie füreinander bestimmt seien. Auch glaubt sie, dass sie die „echte Mutter“ seiner Kinder sei, die von seiner „angeblichen Ehefrau“ gekidnappt worden seien und von dieser gefoltert würden. In ihrem Wahn biwakierte sie deshalb vor dem Haus ihrer Opfer, drohte auch Mutter und Kindern mit einer Gewaltgeste. Die Stalkerin macht das Leben der Familie zur Hölle.
Und was passiert? Nichts!
Und das, obwohl gegen die Frau ein Ermittlungsverfahren und zudem eine einstweilige Verfügung für ein Annäherungsverbot besteht. Auch letzte Woche rief der Unternehmer die Polizei. Doch die Beamten haben den Bericht offenbar nur ans Bezirksgericht Krems übermittelt, da es sich um „keine strafrechtliche Sache“ handeln würde, sondern um eine Verwaltungsübertretung.
Amtsmissbrauch durch Unterlassung?
Dass die Staatsanwaltschaft über die neuerlichen Vorfälle nicht in Kenntnis gesetzt wurde, lässt auch Opferanwalt Werner Tomanek fassungslos zurück – er ortet bei den zuständigen Beamten einen Missbrauch der Amtsgewalt durch Unterlassung. „Offensichtlich fühlt sich die Polizei nicht zuständig“, kritisiert Tomanek. Seiner Meinung nach hätte die beharrliche Verfolgerin, die den Unternehmer terrorisiert, längst verhaftet werden müssen: „Die Situation eskaliert mehr und mehr. Wann wird gehandelt?“
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