Anwalts-Massenauflauf im Wiener Landl. Zweite – diesmal kontradiktorische Einvernahme – zum Serien-Missbrauchsfall. Anna (Name geändert) wurde von Weinkrämpfen geschüttelt: Abbruch! Doch damit nicht genug, einer der Verdächtigen soll das Opfer nach der Einvernahme auch noch abgepasst haben ...
Der Saal 25 im zweiten Stock des Grauen Hauses war gut gefüllt. Die Anwälte der mindestens 17 verdächtigen „Kinderzimmertäter“ (zum Zeitpunkt der ihnen vorgeworfenen Taten im Alter von 13 bis 18 Jahren) drängten sich im wohl grausigsten Gruppenvergewaltigungsfall des Jahres vor den Bildschirmen.
Unvorstellbare Szenen
Per Video flimmerte abgeschirmt ein zierliches, unscheinbares Mädchen in den Verhandlungsraum. Sie trug blaue Jeans, die brünetten Haare waren offen und glatt. Wie die „Krone“ mehrfach berichtete, hatte Anna, damals zwölf, von Anfang des Vorjahres bis zum Sommer offenbar Unvorstellbares im Wiener Brennpunkt-Bezirk Favoriten durchgemacht.
Einvernahme abgebrochen
Immer wieder missbraucht, mit dem Handy gefilmt und von der Multikulti-Bande zu weiteren sexuellen Handlungen erpresst. Im Beisein von Top-Anwalt Sascha Flatz und der ermittelnden Staatsanwältin wurde die Schülerin Donnerstagmittag zu jedem einzelnen Vorfall befragt. Allerdings nicht lange. Die kontradiktorische Einvernahme musste rasch abgebrochen werden. Die mittlerweile 13-Jährige wurde von Weinkrämpfen geschüttelt, sagte immer wieder: „Ich hatte solche Angst. Ich hatte solche Angst!“
Verdächtiger soll Opfer abgepasst haben
Doch damit nicht genug: Wie die „Krone“ erfuhr, soll einer der Verdächtigen das Mädchen nach seiner Einvernahme abgefangen und ausgelacht haben. Die 17 Burschen, die unter dem dringenden Verdacht stehen, das Mädchen monatelang vergewaltigt zu haben, sind nämlich allesamt auf freiem Fuß angezeigt worden ...
Ende April soll es jedenfalls mit einer dritten Einvernahme, ebenfalls wieder kontradiktorisch, weitergehen. Bis dahin wird das Mädchen von einer Psychologin intensiv betreut.
Meine Mandantin wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Sie wird nun von einer Psychologin intensiv betreut.
Anwalt Sascha Flatz vertritt das Missbrauchsopfer.
20.000 Euro Spenden für Urlaub am Meer
Indes sind für Annas größten Wunsch schon mehr als 20.000 Euro an Spenden auf einer im Internet ins Leben gerufenen „GoFundMe“-Plattform zusammengekommen. Denn die Schülerin hatte der „Krone“ anvertraut: „Ich will weit weg von Wien. Ans Meer, in die Sonne – an einen einsamen Strand. Dort würde ich Sandburgen bauen, mit Türmchen und dicken Mauern drumherum.“ Dicke Mauern um ihre zerstörte Seele ...
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