Anfrage zeigt:

90 Polizeieinsätze in Steyregger Asylunterkunft

Oberösterreich
21.03.2024 06:00

Schon vor dem brisanten Brandeinsatz gab es im Vorjahr oft Probleme rund um das ständig überbelegte Asylquartier in Steyregg (OÖ). Laut einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ gab es dort im vergangenen Jahr unglaubliche 90 Polizeieinsätze. Inzwischen wurden 14 Jugendliche verlegt, das Betreuungspersonal mehr als verdoppelt.

Die Asylunterkunft in einem ehemaligen Hotel in Steyregg erlangte kurz nach Weihnachten österreichweit traurige Berühmtheit. Bei einem Brandeinsatz wurden Feuerwehrfrauen von jugendlichen Asylwerbern bedrängt. Die Polizei musste ausrücken, verletzt wurde bei der Geschichte niemand, allerdings gab es dann heftige Diskussionen und sogar einen Krisengipfel.

29 Fragen an den Innenminister
Der Fall wurde aber auch zum Anlass genommen, eine parlamentarische Anfrage an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zu stellen. FPÖ-Nationalrat Hannes Amesbauer hatte satte 29 Fragen an den Minister gerichtet, die sich mit der Lage rund um das Asylheim befassen. Nun sind die Antworten da, und die sind durchaus interessant.

So zeigt sich, dass das Heim im Jahr 2023 eigentlich durchgehend überbelegt war. Denn eigentlich sollten maximal 60 Bewohner aufgenommen werden, das war allerdings nur zwischen 1. Juni und 15. Juli so. In den anderen Monaten waren bis zu 150 Jugendliche in Steyregg. Insgesamt wurden im Laufe des Jahres 636 männliche Personen betreut – seit Juli sind es vor allem unbegleitete Minderjährige.

Es gab ständig Probleme
Die Bewohner haben aber das ganze Jahr über Probleme gemacht. Denn wie die Beantwortung des Innenministers zeigt, gab es 2023 insgesamt unglaubliche 90 Polizeieinsätze.

Sachbeschädigungen und gefährliche Drohungen
Die Gründe für das Anrücken der Beamten reichen von der Zustellung von Bescheiden über Sachbeschädigung, Ordnungsstörung, gefährliche Drohung bis hin zu dem Einsatz beim Brand eines Müllcontainers am 27. Dezember, bei dem junge Feuerwehrfrauen bedrängt und die Löscharbeiten behindert worden waren. Damals waren sogar 16 Beamte im Einsatz.

13 Festnahmen
Bei den insgesamt 90 Polizeieinsätzen gab es 13 Festnahmen, zehn davon wegen einer „Vollziehung von Festnahmeaufträgen des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl“. Darüber hinaus wurden im Jahr 2023 „insgesamt sieben Verwaltungsübertretungen und 36 Delikte nach dem Strafgesetzbuch zur Anzeige gebracht“, ist in der Beantwortung ebenfalls zu lesen. Nach dem Zwischenfall kurz nach Weihnachten wurden insgesamt 14 Jugendliche in Bundesquartiere außerhalb Oberösterreichs verlegt.

Eines zeigt die Anfrage aber auch: Die versprochene Aufstockung des Betreuungspersonals hat es gegeben. Waren es 2023 nur 13 Mitarbeiter, sind es seit 1. Jänner 28.

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