Die üblen Übergriffe auf Feuerwehrfrauen bei einem Brandeinsatz vor einem Asylquartier im oberösterreichische Steyregg schocken ganz Österreich. Und damit nicht genug: Am nächsten Tag gab‘s um die Mittagszeit gleich den nächsten Einsatz. Die Asylwerber hatten erneut den Brandmeldealarm ausgelöst - der 15. Einsatz in diesem Jahr.
Es waren beängstigende Szenen, die sich in der Nacht auf Donnerstag vor dem Asylquartier in einem ehemaligen Hotel in Steyregg abspielten. Ein Feuerwehreinsatz wegen eines Containerbrandes wurde für die Helfer zum Spießrutenlauf. „Die Bewohner der Asylunterkunft tanzten um den Brandherd und verhinderten so eine ungehinderte Zufahrt“, erzählt Feuerwehrkommandant Rudolf Breuer der „Krone“.
Frauen belästigt
Doch damit nicht genug, gingen die Jugendlichen und ausschließlich männlichen Asylwerber zwischen den Autos herum und belästigten Feuerwehrfrauen. „Wir haben dann veranlasst, dass die Frauen bei den Fahrzeugen bleiben, und sie beschützt“, so Breuer.
Die Polizei rückte schließlich mit sieben Streifen und Polizeihunden an, man konnte die Lage beruhigen. Die Ermittlungen zu den Zwischenfällen und zur Frage, ob es sich bei dem Feuer um eine Brandstiftung handelt, laufen. In einer Pressemeldung sprach die Polizei davon, dass „keine konkrete Bedrohung festgestellt werden konnte“. Diese Aussage kann Beurer nicht verstehen: „Ich war der erste Eintreffende. Warum soll ich lügen? Natürlich haben wir zu löschen begonnen, es war aber kein reibungsloser Ablauf möglich.“ Mittlerweile hat auch die Polizei Aufarbeitung angekündigt, wird das Gespräch mit der Feuerwehr nochmal suchen.
Neuer Einsatz mit Polizeibegleitung
Und als würde das nicht schon reichen, lösten die Jugendlichen gleich tags darauf erneut Brandmeldealarm aus. Wieder musste die Feuerwehr ausrücken, diesmal gleich mit Polizeibegleitung. „An der Einsatzadresse stellte sich schnell heraus, dass abermals ein Druckknopfmelder mutwillig betätigt worden war“, so die Feuerwehr Steyregg auf ihrer Homepage.
Viele falsche Alarme
Bei der Feuerwehr ist der Frust groß. Kein Wunder, seit Jahresbeginn gab es nun schon 15 Einsätze bei dem Asylquartier. Bereits in den Tagen zuvor musste die Feuerwehr mehrere Male zur Asylunterkunft anrücken. Selbst am 25. und 26. Dezember mussten die freiwilligen Helfer ausrücken, weil Alarm ausgelöst worden war. Offenbar macht sich irgendjemand einen „Spaß“ daraus, den Alarmknopf zu drücken.
Bürgermeister Gerhard Hintringer kündigte unterdessen für den 11. Jänner einen Krisengipfel an.
FPÖ fordert Konsequenzen
Die FPÖ fordert nach den Zwischenfällen ein hartes Vorgehen. „Es ist nicht hinzunehmen, dass Menschen, die in unserem Land angeblich Schutz suchen, ihre Dankbarkeit zeigen, indem sie Einsatzkräfte behindern und weibliche Feuerwehrleute bedrängen“, stellte Landeshauptmann-Stellvertreter und FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner klar.
„Rote Linie überschritten“
Auch seitens der ÖVP ist man von den Vorfällen geschockt: „Werden Brandmeldeanlagen als reine Beschäftigung für unsere Feuerwehren verwendet, wird hier ganz klar eine rote Linie überschritten. Unser Dank und Respekt gilt den Frauen und Männern der örtlichen Feuerwehren, die sich trotz der nicht hinnehmbaren Umstände nicht entmutigen lassen“, so Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (beide VP).
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