Vom Arbeitgeber

Gekündigte Männer wollen nun eine Entschädigung

Wegen Durchfalls gingen Rumänen in Krankenstand, was ihnen einen Prozess einbrachte.

(Bild: Wenzel Markus)

Weil sie angeblich Krankheiten vorgetäuscht hatten und in Krankenstand gegangen waren, hatte ein Mühlviertler Unternehmen drei Männer angezeigt. Im Prozess wurden die Rumänen aber freigesprochen, nun wollen sie Geld von ihrem ehemaligen Arbeitgeber.

Um eine Facette reicher ist der Prozess um vermeintlich erschwindelte Krankmeldungen, der kürzlich am Landesgericht Linz mit einem Freispruch für drei Rumänen (31, 33, 41) endete. Wie berichtet, waren die Arbeiter und zwei weitere Kollegen als Reinigungskräfte in einem Lebensmittelbetrieb im Mühlviertel beschäftigt.

Nach Umstrukturierungen sollten sie aber gekündigt bzw. von einer Fremdfirma übernommen werden. Darauf reagierten sie mit Krankmeldungen, ausgestellt durch einen Linzer Hausarzt, wegen ähnlicher Symptome. Nach der Arbeitsunfähigkeit meldeten sich die fünf erneut krank, das Attest kam wieder von besagtem Doktor.

Tachinieren nicht nachweisbar
Der Arbeitgeber witterte Absprachen und zeigte die ehemaligen Mitarbeiter an. Sie wurden wegen schwereren Betrugs angeklagt, vor Gericht aber freigesprochen. Denn es ließ sich nicht zweifelsfrei beweisen, ob sie wirklich krank waren oder nur „tachinierten“. Drei Monate nach ihrer Kündigung im September 2023 klagten die fünf Rumänen ihren ehemaligen Dienstgeber beim Arbeitsgericht in Linz auf Kündigungsentschädigung. Begründung: Sie seien unberechtigt entlassen worden.

Rumänen fordern 5000 Euro
Dieses Verfahren wurde wegen des Betrugsprozesses ausgesetzt, wird nach Ausfolgung des Urteils jedoch fortgesetzt. Zwei Arbeiter haben ihre Klagen zwischenzeitlich zurückgezogen. Für die verbleibenden drei (33, 41, 31) geht es um rund 5000 Euro Kündigungsentschädigung je Person. Der rechtskräftige Freispruch könnte sich durchaus positiv auf das Verfahren auswirken.