Mit 27 Jahren

Tanja Scharinger ist die Chefin bei der Feuerwehr

Oberösterreich
04.05.2025 10:00

Sie ist jung, hat viel Power und übernimmt Verantwortung – und das gleich in mehrerlei Hinsicht: Tanja Scharinger aus Kematen an der Krems ist die erst kürzlich gewählte Kommandantin der Freiwilligen Feuerwehr Gerersdorf-Schachen, einem Ortsteil der gut 3000 Einwohner zählenden Gemeinde im Bezirk Linz-Land. 

Die 27-Jährige ist eine von fünf Frauen in Oberösterreich, die in einem Feuerwehrkommando das letzte Wort haben und bei Einsätzen sagen, wo’s lang geht. Wie es dazu kam? „Meine Schwester hat mich 2017 dazu bewegt, zur Feuerwehr zu gehen. Wir haben dann den Grundlehrgang gemacht. Mich hat das schon immer sehr interessiert“, erzählt die junge Frau im Gespräch mit der „OÖ-Krone“.

Au-pair in den USA
Es folgte die Station als Leiterin der Jugendgruppe mit 30 Kindern, privat ging es für die Bankangestellte ebenfalls intensiv zu: Tanja Scharinger verbrachte zwei Jahre als Au-pair in den USA – eine Lebenserfahrung, die einem niemand mehr nehmen kann.

Tanja Scharinger führt die Feuerwehr Gerersdorf. (Bild: Wenzel Markus)
Tanja Scharinger führt die Feuerwehr Gerersdorf.

„Mache es nur, wenn ihr hinter mir steht“
Wie ging’s dann an die Spitze des Kommandos? „Mein Vorgänger hat aus beruflichen Gründen zurückgelegt. Dann hat man mit der Suche begonnen. Das Wahlkommando ist dann an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob ich bereit bin“, erzählt die junge Kematnerin. „Ich bin recht jung und habe darum natürlich überlegt, aber ich kann eigentlich mit allen recht gut. Ich habe dann gesagt: ,Ich mache es nur, wenn ihr unter meiner Führung hinter mir steht.‘“

31 von 33 Stimmen
Das tat die Mannschaft: Bei der Wahl bekam sie 31 von 33 Stimmen. Die zwei fehlenden sind leicht erklärt: Sie selbst hat sich nicht gewählt. „Und ein guter Freund aus der Feuerwehr auch nicht, weil er Angst hatte, dass ich verheizt werde. Das wird aber nicht passieren. Ich achte darauf.“

Kommandantin Scharinger im Feuerwehrauto (Bild: Wenzel Markus)
Kommandantin Scharinger im Feuerwehrauto

Weiblicher Zulauf steigt
Sieben Kameradinnen gibt es in der FF Gerersdorf-Schachen, der weibliche Zulauf steigt, seit eine Frau Kommandantin ist. Großes Ziel der jungen Bankerin, die auch beim Roten Kreuz freiwillig in einer Führungsposition ist: „Ein Neubau unseres Depots, daran arbeiten wir schon sehr lange.“

Landesrätin Langer-Weninger
„Beim Frauenanteil ist Luft nach oben“

Die Statistik zeigt klar auf, dass wir auch hier ein wenig nachhinken: In der Männerbastion Feuerwehr sind aktuell knapp 10.000 Florianis weiblich. 740 davon sind in einer Führungsposition, fünf die Chefinnen am Einsatzort – wie etwa Tanja Scharinger. Die für das Feuerwehrwesen in Oberösterreich zuständige Landesrätin möchte das ändern.

Neue Kameradinnen erwünscht
Michaela Langer-Weninger (ÖVP) sagt im Gespräch mit der „Krone“: „Frauen sind in der Feuerwehr unverzichtbar. Sie bereichern mit ihrem Mut, ihrem Können und mit einer anderen Perspektive die Arbeit in unseren Freiwilligen Feuerwehren. Neue Kameradinnen sind nicht nur willkommen, sondern ausdrücklich erwünscht.“

Landesrätin Langer-Weninger: „Mehr Frauen bei der Wehr.“ (Bild: Land OÖ/Enzenhofer)
Landesrätin Langer-Weninger: „Mehr Frauen bei der Wehr.“

Wichtigste Triebfeder sei die Jugendarbeit, über die Mädchen dann in den Aktivstand wechseln und sich so für die Allgemeinheit engagieren. „Diese Entwicklung wollen wir im Feuerwehrressort weiter fördern. Kameradinnen, die mit großem Engagement und Entschlossenheit vorangehen, sind großartige Botschafterinnen“, so die Landesrätin.

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