Signa-Prime-Insolvenz

Insider befürchtet „eine ziemlich üble Nummer“

Wirtschaft
18.03.2024 09:26

In der Signa Prime Selection AG von Finanzjongleur René Benko stehen heute, Montag, entscheidende Weichenstellungen an: Am Handelsgericht Wien wird ab Mittag in einer Tagsatzung über die weitere Zukunft des zahlungsunfähigen Unternehmens entschieden. Wolfgang Peschorn, der dabei als Präsident der Finanzprokuratur die Interessen der Republik Österreich vertritt, hat bereits klargestellt: Er wird den Sanierungsplänen nicht zustimmen

In der Signa Prime Selection AG sind bekanntlich die Top-Immobilien in Innenstadtlagen gebündelt. Zuletzt sollte den Gläubigern folgender Plan schmackhaft gemacht werden: Sie erhalten eine Quote von 30 Prozent, die innerhalb von zwei Jahren bedient werden soll. Darüber hinaus wird das Vermögen der Signa Prime dem Sanierungsverwalter als Treuhänder übergeben, damit die Liegenschaften in diesen zwei Jahren ohne Zeitdruck verwertet werden können. 

Der geplante Deal
Doch es spießt sich an einem Tochterunternehmen der insolventen Signa Prime Selection AG, konkret: der Signa Prime Assets GmbH. Noch im Juni 2023 hatte die deutsche Schoeller-Gruppe einer Signa-Prime-Tochter 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die mit umfangreichen Pfandrechten besichert sind. Nun möchte Schoeller die Signa Prime Assets GmbH, der das Wiener Park Hyatt, der Verfassungsgerichtshof, das Goldene Quartier und das Kaufhaus Tyrol gehört, übernehmen. Schoeller bietet dafür die bereits geborgten 200 Millionen (bzw. die Auflösung der Verpfändungen) - plus einen Aufschlag. Doch einige Gläubiger lehnten diesen Plan in der letzten Woche ab, weil sie die Transparenz zur Frage vermissten, warum dieser Deal „alternativlos“ sei.

Gibt es noch einen Versuch?
Mit der Sachlage vertraute Experten schließen nicht aus, dass heute am Handelsgericht erneut ein Versuch unternommen werden soll, die Signa Prime Assets GmbH an die Schoeller-Gruppe weiterzureichen. Hier laufe eine „ziemlich üble Nummer“, wie es ein Insider formuliert, der sogar befürchtet, dass die Gläubiger „am Ende um einen dreistelligen Millionenbetrag umfallen könnten“, sollte dieser Plan mit den vier bekannten Immobilien doch durchgedrückt werden. Außerdem stelle sich die Frage, ob am Ende – in weiterer Folge – von einem derartigen Deal nicht auch Benkos Liechtenstein-Stiftung namens Ingbe profitieren könnte. Denn die Ingbe hatte der Signa Prime bzw. der Signa Prime Assets im Jahr 2023 ebenfalls noch ein 150-Millionen-Euro-Darlehen gewährt.

René Benko und Christoph Schoeller pflegen jedenfalls einen sehr engen Kontakt, der bis in das Jahr 2011 zurückreichen dürfte. Damals wurde der erste Versuch unternommen, in das deutsche Handelsgeschäft einzusteigen. 

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