Wettstreit im Finale

Auch Hoppalas passieren, wenn Talente musizieren

Kärnten
07.03.2024 21:00

Eine falsche Note zu spielen ist unwichtig, aber ohne Leidenschaft zu  spielen ist unverzeihlich. Das sagte schon Ludwig van Beethoven: Recht hatte er!  Und an Leidenschaft und Können fehlt es beim Jugendmusizierwettstreit prima la musica, der diese Woche in der CMA Ossiach über die Bühne geht, von der Kärntner Krone begleitet wird, nicht. 290 Talente, die in 16 Kategorien antreten, rittern auf der Bühne um einen Stockerlplatz.

Ein kleiner Ausrutscher darf auch beim Landeswettbewerb einmal passieren. Denn bei der Aufregung drückt die Jury, die aus ganz Österreich anreist, auch immer wieder ein Auge zu. „Fehler passieren manchmal, weil die Kinder halt aufgeregt sind, aber das macht nichts, das gehört einfach dazu“, sagt Gernot Ogris, Leiter der Musikschulen des Landes. Aber nicht nur ein kleinerer Ausrutscher kann passieren, auch kleinere Hoppalas kommen vor.

„Wir haben beim Runtergehen von der Bühne einfach unsere Noten vergessen. Da gab es dann gleich zweimal Applaus“, erzählt Theresa. Sie spielt die Posaune beim Spittaler Ensemble „Kool & the Brass“. Trompeter Jakob von den coolen Brasslern, sie holten einen 1. Preis mit Auszeichnung ab, meint: „Wir sind total zufrieden, gut war unser Auftritt.“

Daher gabs auch Lob und Tipps von der Jury. Groß war die Aufregung bei Gitarrist David (11) aus Klagenfurt: „Gestern Abend als ich geübt hab, hat die Gitarre plötzlich im Klangkörper so komisch gescheppert. Wir haben das aber wieder hingekriegt.“ Denn einen Wettbewerb auf einem fremden Instrument zu spielen: „Das geht nicht.“ David hat unter anderem auf der Bühne einen musikalischen Stierkampf ausgefochten: „Ein sehr lustiges Stück.“

Auf der Bühne summte auch eine Fliege 
Die achtjährige Tabita hat mit fünf Jahren die Geige entdeckt. „Die klingt so schön.“ Tabita aus Grafenstein besucht die Musikschule St. Kanzian, wo sie von Geigenlehrerin Brigitte Komposch begleitet wird. „Ich hab so Hunger“, sagte sie zu ihrer Mama und lässt sich das Brot im Foyer schmecken. Dann geht es gestärkt zum Einspielen vor dem großen Auftritt.

Tabita erhielt einen ersten Preis
Vier Stücke hat die kleine Geigerin für den Wettbewerb einstudiert. „Ich war schon einmal hier, bei der 100-Tage-Übe-Challenge“, verrät Tabita. Eines ihrer vier Stücke ist von Sheila Nelson und nennt sich Dragonfly: „Das ist total lustig, ich stelle mir immer vor, da schwirrt eine Fliege herum.“ Tabita hat wie viele Teilnehmer am Donnerstag und diese Woche ihren Auftritt genial gemeistert: „Bin ja gar nicht aufgeregt.“ Und sie erhielt einen ersten Preis.

Stück über die Achterbahn
Auch Luisa vom Oswaldiberg hat mit der Geige vorgespielt. Die Achtjährige besucht die Musikschule Villach und spielt bereits seit drei Jahren Violine. „Jetzt spiele ich auch noch die Steirische Harmonika, das ist auch sehr cool.“ Ein Stück hat sie gemeinsam mit ihrer Schwester Sophia vorgetragen. „Bei uns liegt die Volksmusik in der Familie, Opa, Oma und Mama spielen oft mit uns zusammen“, erzählt Sophia. 

Daher ist auch Mama, das größte Vorbild der kleinen Luisa: „Die Mama spielt so schön, das will ich auch können.“ Bei einem Musikwettbewerb ist Luisa das erste Mal dabei. Unter anderem hat sie auch ein Stück über die Achterbahn im Wiener Prater mitgebracht. 

Mit Lampenfieber und einem flatternden Herz
Im Gang, bei den Sprösslingen, die ja alle mit ihrem Fanclub ankommen, ist das Lampenfieber spürbar. Mit roten Backen und manchmal sogar ein bisschen Herzklopfen fiebern sie ihrem Auftritt entgegen. Gitarristin Eva Rauter (16) spielt seit neun Jahren Gitarre: „Ich glaube, je älter ich werde, desto nervöser werde ich.“

Aber ein wenig Aufregung gehört dazu: „Eine kleine Brise muss sein, das legt sich meist nach den ersten Tönen.“ Die Spittalerin ist bereits einige Male beim Wettstreit dabei gewesen: „Es ist toll, damit weiß ich auch, wo ich musikalisch stehe.“ Musikerin werden will sie aber nicht: „Es wird immer mein Hobby bleiben, denn ich liebe den Klang der Gitarre.“

Großes Lob für die Talente
Hinter den altehrwürdigen Stiftsmauern begegnen wir im Foyer auch Altbürgermeister Johann Huber, der die Talente sehr lobt. Der 70-Jährige war bereits noch während seiner Amtszeit immer wieder bei den prima la musica-Konzerten dabei: „Es ist einfach schön hier zu sein und zu erleben wie musikalisch die jungen Menschen sind. Aber auch zu erfahren, dass es so viele Talente gibt, die für die Musik leben und wie sich junge Menschen so einwandfrei verhalten.“

Bereits bis Donnerstagabend gab‘s einige Teilnehmer, die beim Bundeswettbewerb (18. Mai bis 1. Juni) in Bozen dabei sein werden. Dorthin fahren dürfen die Talente aber erst ab einem Alter von zehn Jahren. Aber auch die kleinsten Sprösslinge unter zehn Jahren holten sich zahlreiche Stockerlplätze.

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