Terror-Weblogs

Augenzeugenberichte und Fotos im Internet

Web
08.07.2005 14:46
Nach den Bombenanschlägen in der Londoner Innenstadt ist das Internet zu einer der wichtigsten Quellen für Information geworden. Nach dem Zusammenbruch des Mobilfunknetzes verdoppelte sich das E-Mail-Aufkommen, in Web-Tagebüchern sind Augenzeugenberichte und Handy-Fotos zu sehen.

In so genannten Blogs schildern unzählige Londoner, wie sie die Ereignisse erlebt haben und ergänzen damit die herkömmliche Berichterstattung. Die ersten Fotos von flüchtenden Menschen in den U-Bahn-Tunnels wurden mit Handys fotografiert und in Mobil-Blogs gepostet.  Bereits eine Stunde nach den Meldungen über die erste Explosion soll der Internetdienstleister Technoratil über 1.300 Blog-Einträge zu den Ereignissen verzeichnet haben.

"Wir haben keine Angst!"
"We're not afraid" gibt die "Netz-Community" eine demonstrative Antwort auf die Terroranschläge von London. Frauen und Männer, Kinder und Katzen schicken den Terroristen im Internet eine Botschaft: "Wir haben keine Angst!"

Augenzeuge schildert Terror-Anschlag
Ein Überlebender des Terroranschlags auf die U -Bahn-Station Edgware Road in London hat zum Beispiel in seinem Internet-Weblog einen Augenzeugenbericht veröffentlicht:   "Gleich nach der Station Edgware Road fuhr der Zug durch einen Tunnel. Wir wurden durchgeschüttelt wie in jeder normalen U-Bahn, als der Zug die Schienen entlang fuhr. In diesem Augenblick hörten wir einen lauten Knall. Der Zug entgleiste und ratterte den Tunnel hinunter. Er konnte nicht stehen bleiben und rollte nur weiter. Eine Serie von Explosionen folgte, als ob ein U-Bahn-Elektromotor nach dem anderen detoniert wäre. (...)

Als der Zug stehen blieb, schrien die Leute, jedoch vor allem aus Panik, da sich der Waggon schnell mit Rauch füllte und der Geruch von brennenden Motoren ein klares Zeichen für Feuer bedeutete. Bereits nach nur fünf Sekunden konnten wir nichts mehr sehen und fielen alle zu Boden, um noch die verbliebene kostbare Luft zu atmen. Wir waren praktisch am Ersticken.

Gleichzeitig war der Waggon so gut wie verschlossen; man konnte keine Fenster öffnen, keine Tür verschob sich, und offenbar gab es auch keine Notfallhämmer, um ein Herauskommen zu ermöglichen. Wenn irgendwo Vorschriften angeschrieben waren, wie man sich verhalten sollte, so waren diese unmöglich zu sehen in dem dichten, beißenden, schwarzen Rauch. (...)

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