Rest-Arbeitsprogramm

Koalition geht ins Finale: Was ÖVP & Grüne planen

Politik
07.02.2024 13:53

Die türkis-grüne Koalition verhandelt über ein Arbeitsprogramm für die verbleibenden Monate bis zum regulären Nationalratswahltermin im Herbst. Dass es diese Woche schon ein Ergebnis gibt, ist aus beiden Parteien allerdings wegen der Semesterferien eher nicht zu erwarten. In den kommenden Wochen soll aber eine entsprechende Punktation vorgelegt werden. WKÖ-Chef Harald Mahrer (ÖVP) sagte, die Regierung werde noch ein Bauprogramm vorlegen müssen.

Wochenlang hatte es rund um den Jahreswechsel Spekulationen vor allem innerhalb der ÖVP gegeben, ob die Nationalratswahl nicht doch vorgezogen werden soll.

Wohl keine vorgezogenen Neuwahlen
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) legte sich aber schließlich Ende Jänner fest, eine vorgezogene Wahl für sich auszuschließen, und die Grünen hatten ohnehin kein Interesse, die Koalition vorzeitig zu beenden. Für das verbleibende halbe Jahr will man nun Punkte definieren, die noch gemeinsam umsetzbar sind. Wie die „Presse“ jüngst berichtete, soll es dabei auch um Projekte gehen, die nicht im ursprünglichen Regierungsprogramm stehen.

Neue Entwicklungen seit Regierungsantritt
Schließlich gab es seit der Verabschiedung des Regierungsprogramms naturgemäß neue Entwicklungen. Die grüne Klubchefin Sigrid Maurer verwies zuletzt in der „ZiB 2“ etwa darauf, dass der Verfassungsgerichtshof die bis 2040 dauernde Übergangsfrist beim Verbot von Vollspaltenböden in der Schweinehaltung aufgehoben hatte. Das Höchstgericht hat der Regierung freilich auch noch andere Hausaufgaben aufgegeben, etwa eine Reform der ORF-Gremien.

Klima, Russland und das Gas
Maurer nannte in dem TV-Interview auch die Sicherheitsstrategie - „sowohl was militärische Sicherheit betrifft, was Cybersicherheit betrifft, aber natürlich auch was Klimasicherheit betrifft“ - als wichtiges Projekt. „Wir brauchen eine Sicherheitsstrategie im Umgang mit Russland, in Bezug auf den Ausstieg aus russischem Gas. Auch das ist etwas, was wir in den nächsten Monaten bearbeiten werden.“

Nach APA-Informationen geht es in den Verhandlungen beispielsweise auch um Maßnahmen im Bereich der Baukonjunktur und Sanierungen. Dass man noch im Laufe dieser Woche den Sack zumacht, gilt als unrealistisch, denn auch wesentliche Teile des Verhandlungsteams weilen derzeit in den Semesterferien, wie es von beiden Seiten hieß. Danach will man aber eine entsprechende Punktation vorlegen, die dann in den folgenden Wochen auch in konkrete Ministerratsvorträge gegossen werden soll.

Zitat Icon

Wir brauchen eine Sicherheitsstrategie im Umgang mit Russland, in Bezug auf den Ausstieg aus russischem Gas. Auch das ist etwas, was wir in den nächsten Monaten bearbeiten werden.

Die grüne Klubchefin Sigrid Maurer

Wirtschaftskammerpräsident Mahrer, als Chef des ÖVP-Wirtschaftsbunds im Vorstand der Volkspartei, meinte am Rande einer Pressekonferenz am Mittwoch, dass die Regierung gewählt sei, „um zu arbeiten - auch um fertigzuarbeiten“. Es stehe noch einiges auf dem Plan.

Maßnahmen für schwächelnde Baubranche möglich
Mahrer thematisierte dabei konkret die Baubranche, für die „die Regierung in den kommenden Monaten noch ein Paket wird herlegen müssen“. Die Maßnahmen zur Beendigung der Abhängigkeiten von russischem Gas gehörten auch verstärkt - etwa durch eine Pipelineverstärkung aus Westen und die Herstellung der Möglichkeit einer Flussumkehr nach Süden.

Zitat Icon

Die Regierung ist gewählt worden, um zu arbeiten - auch um fertigzuarbeiten.

WKÖ-Chef Harald Mahrer (ÖVP)

ÖVP: Vorerst keine Koalitionspräferenzen
Koalitionspräferenzen für nach der Wahl wollte Mahrer keine nennen. Inhaltlich nur so viel in Richtung SPÖ und FPÖ: Weniger zu arbeiten gehe genauso wenig wie eine „Festung Österreich“ zu errichten. Das seien 
„Märchen“, die „gewisse Märchenprinzen“ erzählten, spielte er auf den roten bzw. blauen Parteichef an. Wer auch immer nach der Wahl regiere, müsse die Themen Lohnnebenkosten, Energie, Bürokratie und Fachkräftemangel angehen. Die Lohnnebenkosten sollten „ohne Sozialabbau“ gesenkt werden, etwa könne man sich die von den Arbeitgebern geleisteten Gelder für den Familienlastenausgleichsfonds vornehmen. Diese könnten bei passender Gegenfinanzierung aus dem Budget getragen werden, so Mahrer.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele