Dauerregen sorgte am Sonntag in Steyr für Überflutungen und Vermurung: Die Helfer standen stundenlang im Einsatz, eine Reihenhaussiedlung zwischenzeitlich sogar komplett unter Wasser. In Ebelsberg mussten ein Spaziergänger und sein Hund aus der Flut gerettet werden.
Ein gemütlicher Sonntag sieht anders aus: Seit den frühen Morgenstunden stand die Freiwillige Feuerwehr Steyr im Dauereinsatz. Starker Regen hatte in mehreren Stadtteilen zu erheblichen Schäden geführt. In der Ennsleite wurde eine ganze Reihenhaussiedlung überflutet, bei 20 Gebäuden standen die Keller unter Wasser. Und im Linzer Stadtteil Ebelsberg kam es zu einer aufwendigen Bergung von Hund und Herrl.
Gullydeckel angehoben
Doch der Reihe nach: Das Unwetter hatte gegen ein Uhr früh begonnen und sich über der Eisenstadt festgesetzt. Besonders betroffen waren die Bereiche Christkindl, Innere Stadt und Ennsleite. Zudem mussten im Stadtgebiet Fahrbahnen gesperrt werden, da durch den hohen Wasserdruck Gullydeckel angehoben wurden.
Sperre nach Hangrutsch
Brisant: Um 6.15 Uhr kam es zu einem Hangrutsch entlang der Rosenegger Straße. Schlamm und Geröll blockierten auf einer Länge von 15 Metern ein Drittel der Fahrbahn der darunter liegenden Straße. Nur 200 Meter entfernt waren vor zwei Jahren zwei Baggerfahrer aus Kärnten, die mit der Sicherung der Felswand in der Ortschaft Unterhimmel beschäftigt waren, von rund 3000 Kubikmeter abgerutschtem Gestein begraben und getötet worden. Die FF Steyr waren mit 50 bis 60 Helfern und vier Löschzügen im Stress und erledigte bis am Nachmittag mehr als 50 Hilfseinsätze.
Wir haben uns schon ein bisserl gewundert, dass der Hundehalter ausgerechnet bei diesen Regenfällen in der Au herumspaziert und noch dazu durch einen ansteigenden Fluss watet.
Robert Weigerstorfer, FF Ebelsberg
Vier Taucher spannten ein Seil über den Kremsfluss
Fast schon wieder kurios war hingegen ein gemeinsamer Einsatz der FF Ebelsberg und der Berufsfeuerwehr Linz in den Traunauen, wo die Krems in die Traun mündet. Dort ist im Sommer ein kleines Hippie-Paradies, doch am Sonntag verwandelte sich die sonst nur kniehohe Krems rasch in einen 20 Meter breiten und mehr als zwei Meter tiefen Fluss.
Einsatzleiter Wolfgang Winkler von der Berufsfeuerwehr Linz schildert den Einsatz:
„Ein Herr war der Idee verfallen, dort mit seinem Hund Gassi zu gehen. Als der Fluss noch niedrig war, ist er mit ihm zu einer Halbinsel gewatet. Als das Wasser plötzlich so schnell angestiegen ist, hat er per Handy um Hilfe gebeten“, erzählt Robert Weigerstorfer, Vize-Kommandant der FF Ebelsberg. Vier Feuerwehrtaucher spannten zwischen zwei Bäumen ein Seil, an das ein Schlauchboot gehängt wurde. Damit wurden Hund und Herrl geborgen.
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