Verzögerten Rettung

ICE-Panne: Fahrgäste verschwanden in Tunnel

Wien
27.07.2025 09:26

Seit Mitternacht ist die Zugstrecke zwischen Wien-Meidling und Tullnerfeld wieder frei, davor war sie stundenlang gesperrt. Ein ICE der Deutschen Bahn blieb in einem Tunnel stehen und musste evakuiert werden. Verzögert wurde der Großeinsatz durch Fahrgäste, die auf eigene Faust loszogen.

Wegen einer technischen Störung war der ICE im Eisenbahntunnel Knoten Hadersdorf am Samstag um 13.30 Uhr stehen geblieben. Da ein Abschleppen technisch nicht möglich war, wurde zunächst entschieden, die rund 400 Passagiere im Tunnel in einen Ersatzzug umsteigen zu lassen.

„Eine Handvoll“ Passagiere verschwand im Tunnel
Die Fahrgäste stiegen in Absprache und mit Unterstützung von Feuerwehr und Rettung aus dem stromlos stehen gebliebenen Zug in einen bereitgestellten Ersatzzug um, erläuterte ÖBB-Sprecher Klaus Baumgartner. „Eine Handvoll“ Personen hätten die Ersatzgarnitur dann allerdings entgegen ausdrücklichen Anweisungen verlassen und seien im Tunnel verschwunden. Aus Sicherheitsgründen musste deswegen erneut der Strom abgeschaltet werden.

Die Berufsfeuerwehr Wien führte die Evakuierung aus dem Tunnel durch, die Passagiere wurden mit ...
Die Berufsfeuerwehr Wien führte die Evakuierung aus dem Tunnel durch, die Passagiere wurden mit Bussen wieder ins Stadtgebiet gebracht.(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)

„Der Tunnel muss nun auf Personen abgesucht werden“, erläuterte Baumgartner am Abend. Dazu würden von beiden Seiten Begehungen stattfinden. Bevor nicht gewährleistet ist, dass sich kein Mensch mehr im Tunnel befindet, könne die Strecke nicht freigegeben werden.

Evakuierung über Notausstiege
Weil es da schon Abend war und man weitere Verzögerungen vermeiden wollte, wurde der Plan mit dem Ersatzzug verworfen und entschieden, die Passagiere über Notausstiege ins Freie zu bringen. Kurz vor 20 Uhr waren die Evakuierungsmaßnahmen abgeschlossen.

Mit Bussen der Wiener Linien wurden die Evakuierten von Hadersdorf zurück ins Stadtgebiet gebracht. Einige nahmen ihre Abholung selbst in die Hand. Sie wurden seitens der ÖBB und der Wiener Linien über ihre weiteren Reisemöglichkeiten informiert.

Nach stundenlangem Ausharren im Tunnel wurden die Passagiere über Notausstiege ins Freie ...
Nach stundenlangem Ausharren im Tunnel wurden die Passagiere über Notausstiege ins Freie gebracht.(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)

Dutzende Blaulichtkräfte im Einsatz
Die Feuerwehr unterstützte die ÖBB mit insgesamt 20 Fahrzeugen und 80 Einsatzkräften. Die Wiener Berufsrettung war wiederum mit einer mobilen Leitstelle, einem mobilen Evakuierungsbus, acht Rettungsfahrzeugen und 20 Rettungskräften im Einsatz.

Der Zugverkehr zwischen Wien-Meidling und Tullnerfeld war wegen des Großeinsatzes kurz nach 18.30 Uhr eingestellt worden. Wenige Minuten nach Mitternacht erklärte Baumgartner, die Strecke sei wieder „ohne Einschränkungen“ befahrbar – also keine Menschen mehr im Tunnel. „Die ersten Züge sind bereits unterwegs auf dieser Strecke“, so der ÖBB-Sprecher.

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