Damals völlig neu

Erster Notfallsani rettete vor 50 Jahren Arbeiter

Oberösterreich
31.01.2024 17:00

Kurt Radler-Wöss lenkte den ersten Notarztwagen Österreichs. Das Konzept des „Notfallsanitäters“ war damals, vor genau 50 Jahren, bahnbrechend. Vieles hat sich seit den Anfängen geändert, der 72-Jährige ist aber nach wie vor beim Roten Kreuz aktiv.

 

Arbeiter in der Nähe des Linzer Südbahnhofmarktes in Liftschaft gestürzt! Unmittelbar nach dieser Alarmierung drehte Kurt Radler-Wöss den Zündschlüssel um und fuhr mit dem ersten Notarztwagen Österreichs, einem Mercedes Benz, los. Das war am 1. Februar 1974, vor genau 50 Jahren.

Heute ist Radler-Wöss - einer der sieben ersten Notfallsanitäter Oberösterreichs, mittlerweile aber als solcher nicht mehr unterwegs - 72 Jahre alt. „Wir sind eine fahrende Intensivstation“, erzählt der Mühlviertler, der sich gerne an erfolgreiche Einsätze erinnert: „Speziell bei positiven Wiederbelebungen haben wir gesagt: ,Ja, das haben wir wieder geschafft!‘“ Freilich erlebte der 72-Jährige auch einige tragische Einsatz-Fahrten, etwa Herzinfarkte ausgerechnet am 24. Dezember oder Notfälle bei kleinen Kindern.

Von null auf 24.500 Einsätze
Die Idee, einen Arzt zum Patienten zu bringen und nicht umgekehrt, war damals, vor 50 Jahren, völlig neu. Schrittweise wurde dieses Notarztsystem in OÖ ausgebaut, mittlerweile umfasst es bereits 20 Stützpunkte, zwei davon sind Hubschrauber-Startplätze. 24.500 Notarzt-Einsätze fährt das Rote Kreuz hierzulande pro Jahr, im Schnitt dauert es elf Minuten, bis das Team beim Patienten eintrifft.

Das Land übernimmt den Großteil der Finanzierung: „Wir haben in den vergangenen zehn Jahren 65 Millionen Euro in das Notarztsystem investiert“, so LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP).

Ohne Navi zum Patienten
Vieles hat sich seit den Anfängen geändert. Navigationsgerät hatten die Notfallsanitäter vor 50 Jahren zum Beispiel noch keines. Radler-Wöss und seine Kollegen haben sich Straßenkarten selbst gebastelt, oder Strecken und Wege ganz einfach gelernt. Anderes blieb, mit Abstrichen, hingegen unverändert: „Die Instrumente sind noch immer die gleichen, aber wesentlich moderner“, sagt der 72-jährige Mühlviertler.

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