Doppelt so viele offene Stellen wie Arbeitslose: Um diese Lücke nicht noch größer werden zu lassen, muss das Salzburger Arbeitsmarktservice einfallsreich werden.
Der Arbeitsmarkt in Salzburg steckt in der Klemme. Anders als man glaubt. Trotz österreichweit niedrigster Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent (rund 10.000 Personen) gibt es laut Schätzung der Wirtschaftskammer über 19.000 offene Stellen - die „Krone“ berichtete. Betriebe in Salzburg verzweifeln auf der Suche nach Arbeitskräften.
Das liegt auch daran, dass von den derzeit 10.000 Arbeitslosen nur ein Bruchteil unbesetzte Posten einnehmen kann. „Weil gut 2700 Personen eine Einstellzusage haben, gut 2500 Personen gesundheitliche Einschränkungen haben“, weiß Arbeitsmarktservice-Chefin Jacqueline Beyer. „Der Personenkreis, der sofort zur Vermittlung steht, wird immer kleiner!“ Das AMS Salzburg kämpft um jede Arbeitskraft und würde für ältere Leute, Pensionisten und Frauen gerne Arbeitsanreize schaffen.
Ohne qualifizierte Zuwanderung wird Salzburg die wachsende Arbeitskräftelücke nicht schließen können.
Peter Buchmüller, Wirtschaftskammer-Präsident Salzburg
Bild: Tröster Andreas
Ein immer größer werdendes Potenzial stellen Ausländer dar. 75 ukrainische Vertriebene sind beim AMS vorgemerkt. Die Zahl ist klein im Gegensatz zu den 3500 Personen aus Syrien, Afghanistan, Somalia und Iran, die seit der Flüchtlingswelle 2015 Arbeit gefunden haben. 40 Prozent aber nicht. Da ist wie bei Langzeitarbeitslosen das Bildungsniveau eines der großen Probleme. Das Gros besitzt nur einen Pflichtschulabschluss.
Und sogar in Wien wird schon nach Arbeitskräften gefischt. 60 Personen aus der Hauptstadt absolvieren seit 2023 in drei Übungshotels im Innergebirg Tourismusausbildungen, 26 davon haben bereits eine Stelle in Salzburg angenommen.
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