Etliche reife Semester haben keinen Zugang mehr zu umfassender Mundhygiene. Ein aktuelles Projekt kümmert sich nun um die Zahngesundheit der älteren Generation. Denn um diese ist es nicht gut gestellt, vor allem, wenn die Betroffenen in Senioreneinrichtungen untergebracht sind.
Studierende der Zahnmedizin der Zahnklinik der SFU Wien besuchen im Rahmen des Projekts monatlich ein Tageszentrum in Wien, wo Mundhygieneschulungen sowie professionelle Zahnreinigungen kostenfrei durchgeführt werden.
Prothesen oft kaputt
Bald nach Start der Initiative bewahrheiteten sich die Befürchtungen: „Fast jeder hat zahnmedizinischen Behandlungsbedarf“, gibt Parodontologe Univ.-Prof. Dr. med. dent. Hady Haririan im Fachmagazin „Zahn Krone“ zu bedenken. „Sind Zähne vorhanden, dann teils kariös zerstört. Prothesen sind nicht selten nur in einem Kiefer vorhanden und wurden mitunter vor über 20 Jahren angefertigt bzw. befinden sich in einem schlechten Zustand.“
Viele pflegebedürftige Personen schaffen es nicht mehr, sich selbstständig und richtig die Zähne zu putzen.
Univ.-Prof. Dr. med. dent. Hady Haririan
Bild: SFU Wien
Mühsame Suche nach neuem Zahnarzt
Gleichzeitig legen Zahlen der deutschen Mundgesundheitsstudie (auf Österreich übertragbar) nahe, dass 30 Prozent der über 75-Jährigen nicht mehr in der Lage sind, sich selbstständig die Zähne richtig zu putzen. 60 Prozent aller pflegebedürftigen Personen dieser Altersgruppe schaffen es nicht mehr, einen Zahnarzttermin zu vereinbaren.
Hoher Behandlungsbedarf
Ältere Projekte (z. B. „mobile Mundgesundheit“, Steiermark) zeigten bereits vor Jahren, dass Menschen im Pflegeheim einen sehr hohen Behandlungsbedarf aufweisen. Deutsche Initiativen brachten Erfolge: Regelmäßige Kontrollen, Mundhygieneschulungen und -aufklärung des Pflegepersonals in den Heimen sowie regelmäßige Mundhygienesitzungen führten zu einer Verbesserung der Zahngesundheit der Pflegebedürftigen.
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