Schönste Wanderrouten

Aussichtsplatz inmitten imposanter Bergkulisse

Vorarlberg
15.12.2023 13:35

Vom Ortszentrum Bartholomäberg führt eine abwechslungsreiche Tour entlang des geologischen Lehrwanderwegs bis zum Rellseck. Dort eröffnet sich ein Panoramablick bis in den Walgau.

Der Winter hat diese Woche offensichtlich eine Pause eingelegt. Aufgrund des Regens der vergangenen Tage hat sich in den tieferen Lagen leider auch ein Großteil der Schneedecke aufgelöst. Aber die kalte Jahreszeit hat bereits einen eindrucksvollen Ausblick gegeben, auf das, was möglich ist: Wunderlandschaften voll glitzernder Schneekristalle, mit dick verschneiten Bergen, die in den blauen Himmel ragen.

Der Winterwanderweg in Bartholomäberg führt durch eine grandiose Landschaft. (Bild: Bergauer)
Der Winterwanderweg in Bartholomäberg führt durch eine grandiose Landschaft.
(Bild: Bergauer)

Wer so einen Anblick selbst erleben möchte, dem sei eine Winterwanderung auf dem Bartholomäberg im Montafon empfohlen. Eine aussichtsreiche, sportliche Runde führt zum Rellseck. Die „Krone“ hat bereits einmal eine sommerliche Sonnenuntergangstour zum Alpengasthof Rellseck vorgestellt. Die Gaststätte ist während der Wintermonate zwar geschlossen, eine Wanderung in das Gebiet lohnt dennoch. Danach ist eine gemütliche Einkehr im Ortszentrum von Bartholomäberg möglich.

Der Alpengasthof Rellseck. (Bild: ber)
Der Alpengasthof Rellseck.

Dort befindet sich auch der Ausgangspunkt der Tour. Gleich vis a vis der Kirche gibt es einen Parkplatz, welcher am Wochenende jedoch meist belegt ist. Der Linienbus 640 (ab Bahnhof in Schruns) hat gleich in der Nähe ebenfalls eine Haltestelle. Zunächst geht es ein kleines Stück der Straße talauswärts entlang, vorbei am kleinen Dorfladen, bis zu den Wegweisern. Die pinken Schilder markieren die Winterwanderrouten. Man folgt der ausgewiesenen Richtung „Rellseck über Linda“.

Daten und Faken

Typ: Winterwanderung Dauer: ca. 2.5 Stunden (hin/retour, ohne Pause)
Aufstieg: gut 400 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Pfarrkirche Bartholomäberg (1087 m)
Ausrüstung: winterfestes Schuhwerk (mit guter Profilsohle), optional Schneeschuhe (mit Stöcken), Ski(touren)hose, Anorak, Sonnenschutz, eventuell Thermosflasche mit Heißgetränk
Einkehrmöglichkeiten: im Ortszentrum von Bartholomäberg
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 640 ab Bahnhof Schruns bis Bartholomäberg Kirche

Anfangs geht es noch entlang des wenig befahrenen Anliegersträßchens. So werden bereits einige Höhenmeter bis zum Fritzatobel zurückgelegt. In einer Kurve, ob dem Tobel, geht die Straße in eine präparierte Wanderpiste über. Man kann diese entweder mit winterfesten Wanderschuhen oder mit Schneeschuhen begehen, wobei Letztere den Vorteil haben, dass man kaum einsinkt und auch an rutschigen Stellen Halt findet.

Die Strecke verläuft durch das Tobelwäldchen und dann über ein kurzes Steilstück hinauf zu den verschneiten Bergmähdern von Goritschang. Beinahe mit jedem gewonnenen Höhenmeter weitet sich der Blick - von der Vandanser Steinwand zur Zimba (2645 m) bis zu den Dreitausendern der Silvretta.

Eine Kapelle in einmaliger Lage
Der Weg steigt nun weiter an durch einen Bergwald, bei der Weggabelung bleibt man auf dem Pfad geradeaus Richtung Rellseck. Zwischen den verschneiten Nadelbäumen eröffnet sich bald die Aussicht auf die Vandanser Stauseen. Schließlich lichten sich die Baumreihen und der Alpengasthof Rellseck rückt ins Blickfeld, mit der imposanten Bergwelt im Hintergrund. Ein Stückchen weiter befindet sich auf rund 1500 Metern Höhe eine pittoreske Kapelle, die dem heiligen Johannes gewidmet ist. Direkt neben dem Eingang steht windgeschützt eine Bank, von der aus sich die Wintersonne genießen lässt und man etwas Vitamin D tanken kann.

Die Kapelle Hl. Johannes. (Bild: Bergauer)
Die Kapelle Hl. Johannes.

Durch seine einmalige Lage zählt das kleine Gotteshaus sicherlich zu den schönsten Aussichtspunkten im Montafon. Von dort reicht der Blick von Bludenz-Bürs (im Vordergrund) bis in den Walgau und zu den Schweizer Bergen im Hintergrund. Erbaut wurde die Kapelle von 1948 bis 1950 auf Initiative des Pfarrers Martin Zudrell.

Bereits vor 5000Jahren besiedelt
Auf dem Hochplateau zwischen dem Gasthof Rellseck und dem kleinen Sakralbau befinden sich zudem Infotafeln mit interessanten Fakten zur Besiedelung des alpinen Lebensraums. Archäologische Untersuchungen der Goethe-Universität Frankfurt lassen darauf schließen, dass sich bereits 3000 v. Chr. Menschen im Gebiet des heutigen Montafons niederließen. Die Besiedelung dürfte sich ab der frühen Bronzezeit intensiviert haben.

Wissenswertes

In Bartholomäberg wurde 1978 ein geologischer Lehrwanderweg eröffnet. Die durchwegs markierte Route startete bei der Pfarrkirche, führt über den Monteneu-Bergstock und endet wiederum beim Ausgangspunkt. Insgesamt ist die Strecke fast 16 Kilometer lang; 24 Infotafeln entlang des Weges geben einen Einblick in rund 1000 Millionen Jahre (Montafoner) Erdgeschichte. Verschiedene Gesteinsarten sowie deren Entstehung und Zusammensetzung werden erläutert. Vom Parkplatz bei der Kirche von Bartholomäberg führt der Lehrwanderweg unter anderem in nordwestlicher Richtung zum Rellseck. Entlang dieses Abschnitts liegen nacheinander vier Gesteinsaufschlüsse, die auf Beschreibungstafeln erklärt sind.

Ein Grund dafür war wahrscheinlich der Abbau von Kupfererz in der Region. Bartholomäberg war demnach sowohl in der Bronze- und Eisenzeit sowie durch das Mittelalter hindurch ein Zentrum des Bergbaus: Eisen, Kupfer und Silber wurden hier gewonnen. Nach einem geistigen Ausflug in die Vergangenheit geht es schließlich über denselben Weg retour zum Ausgangspunkt.

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