Öffentliche Schlagabtausch zwischen den beschuldigten Mitarbeitern und den Zuständigen der Bergbahn Lech-Oberlech. Rund 370.000 Euro sollen veruntreut worden sein.
Öffentlich bekannt wurde die Lecher „Zipfelbob-Affäre“ am 14. Mai 2024. In einer Pressemitteilung ließen die Verantwortlichen der Bergbahn Lech-Oberlech wissen, dass zwölf, teils ehemalige Mitarbeiter im Verdacht stehen, sich der Abgabenhinterziehung und Untreue schuldig gemacht zu haben. Konkret sollen sie Einnahmen aus dem Verleih von Zipfelbobs in die eigene Tasche gesteckt haben. „Aus Gründen der Transparenz und um jeglichen Anschein der Vertuschung zu vermeiden, hat sich das Unternehmen entschieden, zeitnah und aktiv über diesen Sachverhalt die Öffentlichkeit zu informieren“, rechtfertigten sich die Zuständigen der Bergbahnen am Samstag.
Einen Tag zuvor wiederum hatten sich vier Mitarbeiter über ihre Anwälte zu Wort gemeldet und die Vorwürfe, rund 370.000 Euro veruntreut zu haben, vehement bestritten. Bereits in den 1980er Jahren hätte das Management der Bergbahnen die Vermietung von Zipfelbobs gestattet. Zum Teil hätten die Mitarbeiter die Bobs von ihrem eigenen Geld gekauft und zur Verfügung gestellt.
Nicht mehr als eine Schutzbehauptung, meinen nun die Arbeitgeber. „Die Behauptung, dass es den Mitarbeitern gestattet worden sei, den Bobverleih auf eigene Rechnung zu betreiben, ist konstruiert. Diese Einschätzung wird auch von einem ehemaligen Unternehmensverantwortlichen klar verneint“, hieß es in einer Aussendung am Samstag. Darüber hinaus würde sich auch in den Protokollen der freiwilligen Befragungen, die von den Mitarbeitern unterschrieben worden seien, ein gänzlich anderes Bild zeigen. „Dabei haben sie zugegeben, dass sie sich bewusst waren, dass es sich um Schwarzgeschäfte am Unternehmen vorbei gehandelt hat, die nicht legal waren.“ Nun seien das Finanzamt und die Staatsanwaltschaft am Zug. Ein Ende der Zipfelbob-Affäre scheint noch nicht in Sicht zu sein.
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