Trauma nach Übergriff

Rolli-Fahrerin kämpft um ihr Pferd „Honey“

Oberösterreich
13.12.2023 09:00

Die 26 Jahre alte Stute ist für die traumatisierte Spastikerin Merima aus Linz der größte seelische Anker, den sie nun zu verlieren droht. Eine erhöhte Stallmiete und weil die 34-Jährige als berufsunfähig eingestuft wurde, reichen ihre finanziellen Mittel nicht mehr aus, die Pferdekosten zu stemmen.

Das Leben hat es mit Merima (34) aus Linz nicht gut gemeint. Sie ist mit einer schweren spastischen Lähmung (Cerebral Parese) zur Welt gekommen, kann sich nur im Rollstuhl fortbewegen. Doch sie war ehrgeizig, versuchte ein möglichst normales Leben zu führen. Trotz ihrer körperlichen Einschränkung gelang es der Rolli-Fahrerin, eine Lehre als Bürokauffrau erfolgreich abzuschließen.

Pferdeimport aus den USA
Vor neun Jahren erfüllte sich die junge Frau ihren größten Traum: Sie kaufte sich die American Quarter Horse Stute „Honey“, die eine niederösterreichische Züchterin aus den USA importiert hatte und nach einer schweren Transportverletzung wieder loswerden wollte. „Damals haben mich alle belächelt“, so die 34-Jährige. „Was willst denn du mit einem Pferd?“, hieß es.

Merima hofft, dass sie bald wieder arbeiten darf: „Ich bin kein Faulpelz!“ (Bild: Dostal Harald)
Merima hofft, dass sie bald wieder arbeiten darf: „Ich bin kein Faulpelz!“

Tierisches Paradies 
Doch Merima wollte „Honey“ ein schönes Dasein ohne Zucht und Qualen bieten. Sie mietete einen Stallplatz im Mühlviertel, wo die Stute jederzeit ins Freie kann. „,Honey‘ hat dort ein Paradies“, schwärmt Merima, die ihren vierbeinigen Liebling in der warmen Jahreszeit wöchentlich mehrfach besucht, dafür auch eine beschwerliche Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zusätzlich eine 20-Minuten-Fahrt im Elektro-Rollstuhl auf sich nimmt. „Die ,Honey‘ gibt mir jedes Mal aber so viel Kraft, dass ich das gerne durchstehe.“

Übergriff durch Pfleger
Leider ist es im Leben der jungen Frau zu einem gravierenden Einschnitt gekommen, der sie psychisch schwer aus der Bahn warf. In einer integrativen Wohngruppe im Salzkammergut fiel Merima einem Übergriff zum Opfer. Seit damals kann die traumatisierte Frau nur noch alleine leben, wird als Folge immer wieder von Depressionsschüben heimgesucht: „,Honey‘ war und ist mein größter seelischer Anker, der mich vor noch Schlimmerem bewahrt hat.“

Merima mit Stute „Honey“, die sie seit neun Jahren auf einem Hof im Mühlviertel untergebracht hat (Bild: zVg)
Merima mit Stute „Honey“, die sie seit neun Jahren auf einem Hof im Mühlviertel untergebracht hat

Fatale PVA-Entscheidung
Ein schwerer Schlag war für die Linzerin auch, dass sie 2022 von der PVA als berufsunfähig eingestuft wurde, obwohl sie arbeiten will: „Leider hat das für mich auch massive finanzielle Folgen. Mit einem Rechtsbeistand versuche ich, dass die Entscheidung revidiert wird.“

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Ersparnisse sind fast aufgebraucht
Merima bezieht keine Sozialhilfe, lebt nun vom Unterhalt der Mutter, die bald in Pension geht. Aktuell weiß sie nicht, wie es finanziell weitergehen soll und wie lange sie sich die Miete für „Honey“ noch leisten kann: „Ich habe extreme Existenzängste, greife längst auf Erspartes zurück, das bald aufgebraucht ist.“

Merima und ihre innig geliebte Pferdefreundin „Honey“ (Bild: zVg)
Merima und ihre innig geliebte Pferdefreundin „Honey“

Ohne „Honey“ undenkbar
Ab Jänner werde auch die Stallmiete erhöht. Doch ein Leben ohne „Honey“ ist für sie unvorstellbar: „Das stehe ich nervlich nicht durch.“ 
Die 34-Jährige hofft nun, dass vielleicht die „Krone“-Familie mithilft, dass die 26 Jahre alte Stute noch bis ans Lebensende in ihrem gewohnten Umfeld bleiben kann.

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