Oft ungeprägt

So klappt die Eingewöhnung von Bauernhof-Kitten

Tierecke
31.05.2013 15:14
Entzückend und unwiderstehlich wie alle Katzenkinder sind sie: In Ställen und Scheunen sind im Frühjahr wieder viele flauschig-weiche Nachkommen von überwiegend in der freien Natur lebenden Bauernhofkatzen zu finden - wenngleich in Österreich alle Freigängerkatzen gesetzlich verpflichtend kastriert werden müssen. Wie alle Katzenkinder brauchen auch sie mit zwölf bis 16 Wochen ein neues Zuhause. Wie aber werden aus kleinen Wildlingen, die fast ohne Kontakt zu Menschen aufgewachsen sind, überhaupt zutrauliche Heimtiere?

"Mit viel Ruhe und Geduld", sagt die Katzenbuch-Autorin Brigitte Eilert-Overbeck. Sie selbst hat mit Kätzchen vom Lande positive Erfahrungen gemacht. "Es hat einige Zeit gedauert, bis die Tiere Zutrauen gefasst hatten, aber von diesem Moment an haben sie sich zu sehr anhänglichen Hausgenossen entwickelt." Sie rät: "Wer einem oder besser noch zwei Bauernhofkätzchen ein neues Zuhause geben will, sollte allerdings ein paar Besonderheiten berücksichtigen."

Für die Etagenwohnung in der Stadt eignen sich die "kleinen Wilden" weniger. Sie werden eher glücklich, wenn sie die Möglichkeit zum Freilauf haben – schließlich wurden sie in ihrer sensiblen Phase auf ein Jägerleben geprägt. Auch in eine lebhafte, turbulente Familie mit temperamentvollen Kindern passen sie nicht so gut, weil sie auf Trubel mit Angst und Scheu reagieren können. Der Grund: Im Gegensatz zu ihren in liebevoller Menschen-Obhut aufgewachsenen Artgenossen fehlen ihnen wichtige eingeprägte Erfahrungen. Etwa dass Lärm von Staubsauger, Kaffeemaschine oder auch Musik nicht immer Gefahr bedeutet, dass größere Lebewesen wie Kinder und Erwachsene sie nicht als Beute betrachten und dass von Menschenhänden Streicheleinheiten und nicht unangenehme Übergriffe zu erwarten sind.

In einem ruhigen Haushalt lernen die "Ungeprägten" eher, Zutrauen zu fassen. Hilfreich dabei: Den Tieren anfangs nur einen möglichst sparsam eingerichteten Raum mit Futternapf, Wasserschale, Katzentoilette, Wetzgelegenheit und etwas Spielzeug zur Verfügung stellen. Sich oft mit ihnen dort aufhalten, aber die Kätzchen in Ruhe lassen, allenfalls leise zu ihnen sprechen, Hände zum Beschnuppern hinhalten, aber erst streicheln, wenn das Tier von sich aus Kontakt aufnimmt. Zu bestimmten Zeiten füttern, denn geregelte Abläufe schaffen Vertrauen. Schon nach ein paar Tagen bricht sich in aller Regel die Neugier Bahn und die Kätzchen erkunden mutig ihr neues Terrain und ihren Menschen gleich mit.

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