„Intensivster Tag“

Schwerste Kämpfe seit Kriegsbeginn im Gazastreifen

Ausland
05.12.2023 18:16

Die israelische Armee hat ihre Bodeneinsätze auf den gesamten Gazastreifen ausgeweitet. In Khan Younis, der größten Stadt des Küstengebiets, lieferten sich Streitkräfte heftige Gefechte mit Hamas-Terroristen. „Es ist der intensivste Tag seit Beginn der Bodenoffensive“, sagte der zuständige Gebiets-Kommandant Yaron Finkelmann.

In den Süden des Küstengebiets waren nach Aufforderung der israelischen Armee hunderttausende Zivilpersonen aus dem zuvor umkämpften Norden geflüchtet. Schon in der Nacht auf Dienstag hatte es Berichte gegeben, wonach die israelische Offensive ausgeweitet wird. „In den kommenden Stunden werden die israelischen Verteidigungskräfte mit einem intensiven Angriff auf ihr Wohngebiet beginnen, um die Terrororganisation Hamas zu zerstören“, hieß es in dem Schreiben. Zuvor waren Bewohnerinnen und Bewohner eines Küstengebiets um den Ort Al-Mawasi gewarnt worden (siehe Video oben).

Das Zentrum der Kämpfe ist derzeit Khan Younis. Am Montag waren laut Augenzeuginnen und Augenzeugen dutzende israelische Panzer, Truppentransporter und Bulldozer in den Süden des Palästinensergebiets eingedrungen. Es handle sich um „aggressive“ Maßnahmen gegen die „Hamas und andere terroristische Organisationen“, teilte das israelische Militär mit. Der Süden war bereits am Wochenende stark beschossen worden. Zuvor hatten sich die Angriffe wochenlang auf den Norden des Gazastreifens konzentriert.

Palästinensische Buben auf der Flucht
Palästinensische Buben auf der Flucht(Bild: AP)
Raketenbeschuss in Ashkelon
Raketenbeschuss in Ashkelon(Bild: AP)
Kämpfe in Khan Younis
Kämpfe in Khan Younis(Bild: AFP)

Raketenalarm in Tel Aviv
Die Terrororganisation Hamas hat umgekehrt Tel Aviv, Beersheva und Ashkelon mit Raketen beschossen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Laut dem Fernsehsender N12 wurde auch eine Schule im Norden Tel Avivs von Raketenteilen getroffen. Bei einem Angriff auf die Stadt Gaza im Norden sind nach palästinensischen Angaben mehrere Menschen ums Leben gekommen.

Beschuss hat es nach libanesischen Angaben auch an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel gegeben. Mehrere Verletzte und ein Toter wurden gemeldet. Die libanesische Armee gab an, dass bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstandort mindestens ein Soldat getötet worden sei. Es ist der erste libanesische Soldat, der in dem aktuellen Konflikt ums Leben gekommen ist. Aus Sicherheitskreisen im Libanon hieß es weiterhin, dass eine Person bei einem Angriff auf ein Wohnhaus verletzt worden sei. Das israelische Militär äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall. Zuvor hatte die libanesische Hisbollah israelisches Gebiet angegriffen.

78 Soldaten getötet
Dienstagfrüh wurden auch Stellungen der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Milz im Libanon und mehrere Ortschaften im Nachbarland angegriffen. Laut der israelischen Armee sind bisher 78 Streitkräfte im Krieg ums Leben gekommen. Zudem sollen doppelt so viele Zivilpersonen wie 5000 Hamas-Kämpfer getötet worden sein. 

„Es ist der intensivste Tag seit Beginn der Bodenoffensive“, sagte der zuständige Gebiets-Kommandant Yaron Finkelmann. Einem Regierungssprecher nach stellt sich das israelische Heer auf einen schwierigen weiteren Verlauf seiner Militäroffensive im Gazastreifen ein. „Wir machen jetzt mit der zweiten Phase weiter. Eine zweite Phase, die militärisch schwierig sein wird.“ Israel sei offen für „konstruktives Feedback“, wie das Leid für Zivilpersonen gemildert werden könne. Die Ratschläge müssten aber im Einklang mit dem Ziel stehen, die Hamas zu zerstören.

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