Ringen um Gaza-Geiseln
Heimische Seniorin (75) von Hamas freigelassen
Eine fünfte Gruppe freigelassener Geiseln ist am Dienstag aus dem Gazastreifen über Ägypten nach Israel zurückgekehrt. Es handelt sich nach israelischen Angaben um zehn Israelis und zwei Thailänder. Eine Geisel hat laut österreichischem Außenministerium einen Österreich-Bezug - ein Verfahren auf Antrag der Staatsbürgerschaft läuft derzeit. Israel entließ im Gegenzug zu den Freilassungen eine weitere Gruppe von 30 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen.
Laut österreichischem Außenministerium befand sich unter den nun freigelassenen Geiseln eine 75-jährige Frau, deren Verfahren zur Feststellung der österreichischen Staatsbürgerschaft derzeit geprüft werde. Obwohl dieses Verfahren noch nicht abgeschlossen sei, habe man sich „bei unseren internationalen Partnern für ihre Freilassung eingesetzt“, so das Außenministerium in einer Aussendung.
Bilder der am Dienstag freigelassenen Geiseln:
Israel-Deal mit Hamas
Unter den Israelis waren Frauen bis zu einem Alter von 84 Jahren und nur eine Minderjährige (17), die mit ihrer Mutter zusammen freigelassen wurde. Die israelische Armee teilte mit, die insgesamt zwölf Menschen würden zunächst medizinisch untersucht. Anschließend könnten sie ihre Familien treffen. Bei den aus israelischen Gefängnissen freigelassenen Palästinensern handelt es sich nach Angaben der israelischen Gefängnisbehörde um 15 Frauen, teilweise noch Jugendliche, und 15 männliche Minderjährige, der jüngste ist 14 Jahre alt.
Bisher 81 Geiseln freigelassen
Damit sind seit Beginn einer Feuerpause am Freitag insgesamt 81 Geiseln freigekommen, unter ihnen 61 Israelis. Im Gegenzug wurden bisher 150 palästinensische Häftlinge freigelassen. Weitere 30 sollten noch am Dienstagabend aus israelischen Gefängnissen auf freien Fuß gesetzt werden. Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas hatten sich unter Vermittlung Katars auf den Austausch geeinigt.
Die Freitagfrüh begonnene zunächst viertägige Feuerpause war unter den bisher geltenden Bedingungen um zwei Tage verlängert worden. Damit könnte sie bis Donnerstagfrüh dauern. Ob sie danach erneut verlängert wird, bleibt abzuwarten.
Wie gefährdet die Feuerpause ist, zeigte sich am Dienstag, als es zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu einem Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen kam. Nach Angaben der israelischen Armee wurden israelische Soldaten beschossen, mehrere leicht verletzt. Diese hätten zurückgeschossen. Zudem seien insgesamt drei Sprengsätze neben Soldaten an zwei Standorten explodiert. Damit sei der Rahmen der Waffenruhe „verletzt worden“, hieß es.
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