Der scheue Vogel galt jahrelang als „Phantom“ - vor allem für steirische Straßenbauer. Jetzt allerdings wurde ein verletztes Tier zu einer Auffangstation gebracht.
Vor allem die steirischen „Zubetonierer“ leugnen gerne die Existenz dieses schönen, sehr scheuen Vogels. „Teile der Bevölkerung und eben der Wachtelkönig haben ja im Ennstal den Autobahnbau verhindert“, erinnert Naturschutzbund-Experte Johannes Gepp. In anderen Ländern passiert Ähnliches: „In Hamburg musste sogar das wichtige Airbuswerk so umgeplant werden, dass der Wachtelkönig nicht gestört wird.“
Wiesenbrüter ist streng geschützt und scheu
Denn der scheue Wiesenbrüter gehört zu den streng geschützten Vögeln, sein Lebensraum ist tabu. Gepp: „Der Wachtelkönig braucht ungedüngte, magere Wiesen, die es jedoch kaum noch gibt. Außerdem muss dort sehr vorsichtig und langsam gemäht werden, denn der Vogel fliegt nicht weg, sondern duckt sich noch tiefer in die Wiese hinein.“ Dadurch besteht die Gefahr, dass er mitsamt seinen Jungen niedergemäht wird.
Höchstens 40 - aber eher 20 - Brutpaare gibt es noch in der Steiermark. Schön, dass es dem beherzten Grazer Verein „Kleine Wildtiere in großer Not“ gelungen ist, einen Vogel zu retten! „Er wurde von einer Katze verletzt und ist zu uns gebracht worden“, sagt Vereinsleiterin Monika Grossmann. „Er wurde mit Schmerzmitteln und Antibiotika versorgt und hat sich zum Glück schnell erholt.“
Der scheue Wachtelkönig konnte bereits wieder ausgewildert werden. Davor gab es aber beim Verein einige Suchaktionen. Grossmann: „In einem Gehege mit Laub und Ästen ist so ein kleiner, bestens getarnter Vogel fast nicht zu finden.“
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