Der US-InternetkonzernGoogle hat den genauesten Wetteralgorithmus aller Zeiten enthüllt: Das Vorhersage-Tool Graphcast aus Googles DeepMind-KI-Laboratorien wurde mit Wetterprognosen aus vier Jahrzehnten gefüttert und konnte daraus Prognosemodelle ableiten, die es recht präzise bis zu zehn Tage in die Zukunft blicken lassen.
Als Trainingsdaten kamen laut „Financial Times“ historische Daten des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) zum Einsatz. Nach der Analyse räumte ECMWF-Chefmeteorologe Matthew Chantry ein, dass die KI-Fortschritte in der Meteorologie „viel schneller und eindrucksvoller als erwartet“ ausfielen.
Die Funktionsweise: Auf Basis des Zustandes der Atmosphäre und Messdaten aus der ganzen Welt wird anhand der in den historischen Daten erkannten Muster binnen Minuten eine Zehntagesprognose erstellt. Dafür braucht es im Gegensatz zu bisherigen Prognosemodellen, die langsamer durchgerechnet werden, offenbar nicht einmal einen Supercomputer.
Graphcast ist nicht das erste KI-Wettervorhersagesystem: Zuvor hatten der US-Chipkonzern Nvidia und der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei mit solchen Techniken experimentiert. An die Vorhersagequalität des Google-Algorithmus, das die bisherigen Vorhersagen des ECMWF bei 90 Prozent der Messwerte übertreffen soll, reichten sie aber nicht heran. Besonders bei Extremwetterereignissen zeigte es sich treffsicher.
Besonders imposant: Die Zehntagesprognosen wurden laut Google auf einem einzelnen Prozessor - der Chip wurde speziell für KI-Anwendungen entwickelt - erstellt. Das unterstreicht die hohe Effizienz im Vergleich zu Supercomputern mit Tausenden parallel arbeitenden Prozessoren.
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