Ein Pensionisten-Ehepaar aus Leonding (Oberösterreich) schaute bisher im Heftchen der ÖBB nach, wann die Bahn fährt. Doch damit ist Schluss: Aus Spargründen werden die kleinen Broschüren eingestellt und sind künftig lediglich online abrufbar. Aber mit ihrem Senioren-Handy können die beiden betagten Leute nicht auf die digitalen Ersatzangebote zugreifen ...
„Womit soll ich denn einen QR-Code scannen, das kann mein Emporia-Seniorenhandy nicht!“ Leo Sattler (81) und seine Frau Mathilde sind begeisterte Bahnfahrer, die dank des Klimatickets gerne öfters spontan Ausflüge unternehmen.
Doch als sich der rüstige Senior wie immer nach der Fahrplanumstellung neue Heftchen von der ÖBB holen wollte, erlebte er eine unliebsame Überraschung: „Da hat man mir erklärt, dass diese Broschüren eingestellt wurden! Ich müsse einen QR-Code scannen, aber ich habe kein Smartphone“, so der Leondinger.
Wir sind oft spontan unterwegs, haben auch das Klimaticket. Einen Computer haben wir schon, aber den können wir nicht mitnehmen. Wir Alten bleiben zurück.
Mathilde Sattler
Ausdruck ist unübersichtlich
Immerhin hätten die Angestellten ihm die gewünschten Verbindungen ausgedruckt – aber der Ausdruck sei im Vergleich zu der kompakten Broschüre unübersichtlich, ist Ehefrau Mathilde enttäuscht.
Wegen der vielen Baustellen wären die Pläne nur für wenige Wochen gültig. Die geringere Auflage führt zu höheren Stückkosten und vermehrtem Papierverbrauch.

ÖBB-Sprecher Klaus Baumgartner
Bild: Marek Knopp
Ausdrucke bei Bedarf an Infostellen erhältlich
Der Sprecher der Bundesbahnen in Oberösterreich, Klaus Baumgartner, bestätigt, dass die ÖBB ab 2026 auf gedruckte Taschenfahrpläne verzichten. So würden Kärtchen mit einem QR-Code gedruckt, der zum Fahrplan jeweils einer Strecke führt. Kunden, die auf Papierfahrpläne angewiesen sind, beschwichtigt er: „In den ersten zwei Wochen nach Fahrplanwechsel stehen Mitarbeiter an stark frequentierten Bahnhöfen zur Unterstützung bereit. Bei Bedarf können Fahrplanbilder bei Infostellen ausgedruckt werden. Dieses Angebot bleibt auch danach in den ÖBB Ticketschaltern und Reisezentren bestehen.“
Am Computer ist die Scotty-App auch nutzbar
Zusätzlich können Kunden in der Scotty-App am Computer ihr eigenes Fahrplanheft erstellen und sich schicken lassen. Dort gibt es einen eigenen Menüpunkt, in dem man das Heft auf Basis seiner Bedürfnisse erstellen lassen kann. Zudem helfen seit Jahren Senior-Mobil-Berater älteren Menschen dabei, sicher und entspannt mit der Bahn zu reisen – vom Ticketkauf bis hin zur App.
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