Streit um Behandlung
England: Todkrankes Mädchen Indi Gregory gestorben
Das kleine englische Mädchen Indi Gregory, das an einer seltenen mitochondrialen Krankheit litt und von den lebenserhaltenden Maßnahmen abgeschnitten worden war, ist gestorben. Das gab der Vater des Kindes bekannt. Zuvor hatte ein Rechtsstreit um die Behandlung des Babys für Aufsehen gesorgt. Auch der Papst hatte für das Kind gebetet.
„Meine Tochter ist gestorben, mein Leben ist heute um 1.45 Uhr zu Ende gegangen. Meine Frau Clare und ich sind wütend, untröstlich und beschämt“, sagte Dean Gregory, Indis Vater. „Der britische Gesundheitsdienst und die Gerichte haben Indi nicht nur die Chance auf ein Leben genommen, sondern auch ihre Würde, in ihrem eigenen Haus zu sterben. Sie haben es geschafft, Indis Körper und ihre Würde zu nehmen, aber ihre Seele können sie ihr nicht nehmen“, so der Vater.
Gericht verweigerte Verlegung nach Italien
Ein englisches Berufungsgericht hatte sich dagegen ausgesprochen, Indi Gregory nach Italien überführen zu lassen. Dabei hatte das vatikanische Kinderkrankenhaus „Bambino Gesu“ sich bereit erklärt, das Kind aufzunehmen. Die Regierung hatte dem acht Monate alten Kind vergangene Woche sogar die italienische Staatsbürgerschaft verliehen, um ihm die Behandlung zu ermöglichen.
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, die diesen Beschluss vergangene Woche überraschend getroffen hatte, kondolierte den Eltern. „Wir haben alles getan, was wir tun konnten. Leider war es nicht genug. Gute Reise, kleine Indi“, schrieb Meloni auf Faceook.
Starb in Hospiz
Indi Gregory litt an einer seltenen Form von mitochondrialer Pathologie, die von den Ärzten als unheilbar angesehen wurde. Nachdem sich die englischen Richter geweigert hatten, die Berufung der Eltern anzunehmen, wurde das kleine Mädchen im Queen‘s Medical Centre in Nottingham nicht mehr lebensnotwendig behandelt und in ein Hospiz für unheilbar Kranke verlegt, wo es starb. Die Eltern hatten sich gewünscht, dass die Beendigung der lebenserhaltenden Maßnahmen zu Hause erfolgen kann. Auch das wurde aber vom Gericht abgelehnt.
Am Samstag hieß es aus dem Vatikan, dass der Papst für das Kind betet: „Papst Franziskus umarmt die Familie der kleinen Indi Gregory, ihren Vater und ihre Mutter, betet für sie und wendet seine Gedanken allen Kindern zu, die in diesen Stunden auf der ganzen Welt Schmerzen erleiden oder wegen Krankheiten und Kriegen ihr Leben riskieren“, teilte der Leiter des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, mit.
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