Im Vergleich zu 2022

16,5 Prozent mehr Menschen studieren Lehramt

Politik
03.11.2023 15:59

In diesem Jahr haben um 16,5 Prozent mehr Menschen ein Lehramtsstudium begonnen als im Vorjahr. Besonders viele Studierende entschieden sich für die Volksschule, gefolgt von allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS), Mittelschulen (MS) und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS).

Das gab Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt. In absoluten Zahlen begannen diesmal 3757 Personen eine Ausbildung zum Bachelor Sekundarstufe Allgemeinbildung (AHS, MS und BMHS), die Ausbildung für die Primarstufe (Volksschule) nahmen 2175 Personen in Angriff. Beide Studien dauern acht Semester beziehungsweise vier Jahre. 

Polaschek führt den Anstieg unter anderem auf die von ihm gestartete Initiative „Klasse Job“ zurück, die Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger anwirbt und Infokampagnen bündelt. Aktuell sind mehr als 120.000 Lehrkräfte im Dienst, allein in den kommenden fünf Jahren werden ungefähr 20.000 Vollzeitstellen besetzt werden müssen. Heuer wurden mehr als 7800 neue Lehrkräfte angestellt, die meisten davon in Wien.

Hochschullehrgang für Quereinsteiger
653 von ihnen haben als Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger begonnen. Dabei handelt es sich um Menschen, die kein Lehramtsstudium abgeschlossen haben, dafür aber ein anderes facheinschlägiges Studium. Sie mussten zudem ein Onlineverfahren und ein persönliches Gespräch absolvieren. Neben dem Unterricht ist noch ein Hochschullehrgang nötig.

Die angestrebte Reform der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung scheint immer noch nicht in Sicht. Polaschek und sein Team hätten angedacht, das Bachelorstudium auf drei Jahre zu verkürzen und bei den Lehrkräften der Sekundarstufe die Dauer (inklusive Masterstudium) von sechs auf fünf Jahre zu reduzieren. Der Master soll außerdem berufsbegleitend besser möglich werden. Aktuell laufen dazu nach wie vor Verhandlungen mit den Grünen. Ein flächendeckender Start im kommenden Schuljahr ist nicht mehr realistisch.

NEOS: Polaschek ist mutlos
Kritik diesbezüglich kam von der Opposition. Polaschek müsse die Reform endlich angehen, sagte FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl in einer Aussendung. Auch die NEOS sprachen von „Mutlosigkeit und Schönreden“ als ständige Begleiter des Bildungsministers. Der akute Lehrkräftemangel gehe zulasten der Kinder und Jugendlichen. An vielen Schulen würden bereits Begleitlehrerinnen und Begleitlehrer für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen oder Lernschwierigkeiten fehlen.

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