Zwei Tote im März
Amokfahrt hätte gar nicht in Mannheim sein sollen
In Mannheim hat der Prozess gegen den 40-jährigen Amokfahrer begonnen, der am 3. März zwei Menschen getötet und viele weitere verletzt hatte. Vor Gericht bestätigte er nun den Tatverlauf. Laut Verteidiger Uwe Kosmala hätte sein Mandant die Amokfahrt in Offenbach geplant gehabt, dort lebe der Vater des Mannes.
Auf Höhe der Planken sei ihm dann die Idee gekommen, die Tat in die Mannheimer (Baden-Württemberg) Innenstadt zu verlegen (siehe Video oben). Zu diesem Zeitpunkt habe sich der 40-Jährige aus Ludwigshafen in einer „seelischen Krise“ befunden. Er habe eine starke Wut und Selbstzweifel gefühlt, bei der Fahrt selbst zu Tode kommen wollen, sagte Kosmala am Freitag zum Prozessauftakt. „Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist davon auszugehen, dass er seit vielen Jahren an einer psychischen Erkrankung leidet“, hatte auch die Anklagebehörde im Sommer mitgeteilt.
Es sei daher nicht auszuschließen, dass er zum Tatzeitpunkt vermindert schuldunfähig gewesen sei. Der Deutsche sei in der Fußgängerzone gezielt auf Menschen zugefahren. Wie berichtet, kamen zwei Menschen ums Leben, 14 weitere wurden verletzt. Anschließend hat sich der Mann laut der Staatsanwaltschaft mit einer Schreckschusswaffe in den Mund geschossen, um Suizid zu begehen. Wenig später wurde er unter einem Kran festgenommen, wo er sich versteckt hatte.
Urteil wahrscheinlich im Dezember
Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft sieht keine Hinweise auf ein politisches Motiv. Sollte der 40-Jährige wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Es könnte aber auch eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet werden. Insgesamt sind derzeit 13 Verhandlungstage vorgesehen, ein Urteil könnte am 19. Dezember verkündet werden.
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