Gesundheits- und Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) will mit Februar 2026 die Qualitätssicherung bei der 24-Stunden-Pflege auf den Weg bringen. Vorgesehen sind bundesweit einheitliche und verbindliche Qualitätskriterien für die Vermittlungsagenturen.
Auch die Rahmenbedingungen sollen weiterentwickelt werden. „Diese wichtigen Schritte wollen wir jedenfalls in dieser Legislaturperiode legalisieren“, sagte Schumann. „Ich habe das Thema daher schon in der heutigen Sitzung der Pflegeentwicklungskommission angesprochen und wir haben gemeinsam mit den Ländern vereinbart, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Pflegeentwicklungskommission zu setzen.“ In dieser Kommission sind Vertreterinnen und Vertreter des Bundes, der Länder, Gemeinden und Städte vertreten.
Bundesweit einheitliche und verbindliche Qualitätskriterien für Vermittlungsagenturen sind im Regierungsprogramm festgehalten. Aufgelistet sind dort auch die Vermittlung „ausreichender Deutschkenntnisse“, die Prüfung der Tätigkeitsmöglichkeiten für Selbstständige aus Drittstaaten sowie das Anheben der Einkommensgrenze, um die 24-Stunden-Betreuung zu fördern. Um Anspruch auf eine Förderung zu haben, muss die betreuungsbedürftige Person derzeit mindestens Pflegegeld nach Stufe 3 beziehen, das monatliche Nettoeinkommen darf 2500 Euro nicht übersteigen. Diese Grenze erhöht sich für unterhaltsberechtigte Angehörige, das Pflegegeld und Beihilfen zählen nicht zum Einkommen.
„Nicht nur aus Sicht von Agenturen denken“
„Gute Qualität gelingt nur, wenn die Perspektive der Betreuungskräfte in Ausarbeitung, Umsetzung und Kontrolle zentral verankert wird“, sagte Yvonne Heuber, vidaflex-Generalsekretärin. „Wir begrüßen den Plan der Sozialministerin für einheitliche Standards. Aber Qualitätssicherung darf nicht nur aus der Sicht von Agenturen und der öffentlichen Hand gedacht werden. Was im Alltag wirklich wirkt, wissen die Betreuungskräfte selbst – ihre Erfahrungen müssen daher ebenfalls zur Richtschnur werden.“ Es bräuchte etwa klare Mindeststandards für faire Arbeits- und Vertragsbedingungen sowie wirksame Kontrollen.
Zuletzt war der Ruf nach einer stärkeren Kontrolle der Qualitätsstandards und mehr Transparenz bei der Preisgestaltung laut geworden.
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