Zahlen die Bürger von Saalfelden bald selbst für den Schutz vor Naturgefahren? Mehr als Tausend Fluss-Anrainer stimmen nämlich am Mittwochabend über Gründung einer Genossenschaft ab. Mit dieser sollen die letzten Lücken im Hochwasserschutz geschlossen werden.
Wenn jeder zahlt, sind alle geschützt: Die „Krone“ hatte bereits über die Idee einer Hochwasser-Genossenschaft in Saalfelden berichtet. Heute könnte es nach jahrelanger Vorbereitung Realität werden: 1170 Saalfeldener, die alle ihren Willen in Form einer unterzeichneten Beitrittserklärung bekundet haben, werden heute ab 19.30 Uhr im örtlichen Congress über die Gründung der Genossenschaft abstimmen. In der Stadt ist von einem „historischen Schritt“ die Rede. Glückt die Abstimmung, wird die Genossenschaft etwa 2170 Mitglieder haben - allesamt Anrainer der durch die Stadt fließenden Urslau und laut dem Gefahrenzonenplan Hochwasser-Betroffene.
Die Besonderheit der Versammlung steht außer Frage, da es wohl im Bundesland noch keine Genossenschaft in dieser Größe und mit diesem Ziel gibt: nämlich die letzten Lücken im Hochwasserschutz zu schließen. Denn: Die drittgrößte Stadt Salzburgs kann es finanziell nicht alleine stemmen, deshalb sollen die Bürger mitzahlen – in Form eines jährlichen Mitgliedsbeitrags. Im Vorjahr war beispielsweise noch von etwa 250 Euro im Jahr die Rede. Gemeinsam und solidarisch soll der Wildbach gezähmt werden – damit sich Bilder wie jene der Katastrophe 2002 nie mehr wiederholen. Übrigens: Die Versammlung ist nicht öffentlich und nur für geladene Betroffene.
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