Saalfelden

Bürger zahlen Hochwasser-Schutz bald selbst

Salzburg
16.05.2022 15:00

Ein Hochwasser wie 2002 wird es so nicht mehr geben, weiß Erich Rohrmoser - die Urslau ist gebändigt. Den Rest sollen die Saalfeldener jetzt aber selbst übernehmen.

In den 90ern bis zur Jahrtausendwende galt Saalfelden als eine der am stärksten wachsenden Gemeinden Österreichs: 2500 Bürger siedelten sich in nur zehn Jahren an. 2000 wurde die Marktgemeinde dann zur Stadt erhoben. „Jetzt haben wir genau 17.001 Einwohner“, weiß Erich Rohrmoser, der seit 2013 als roter Bürgermeister die drittgrößte Stadt des Bundeslandes anführt. Auch Rohrmoser kann sich wie viele andere an das große Stadt-Fest erinnern. Genauso wie an die Geschehnisse zwei Jahre später, im August 2002: das große Hochwasser.

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Ich lebe seit 62 Jahren hier in Saalfelden. Es ist eine sehr lebenswerte Stadt. Für die Jugend fehlt aber das Nachtleben. Und ein Hallenbad haben wir hier nicht, das wäre gut.

Heinz Steiner

Rohrmoser zeigt beim „Krone“-Besuch Bilder von der Zerstörung, die die Urslau anrichtete. Ein Ereignis, das ein Umdenken auslöste. Mit Investitionen von mehr als 35 Millionen Euro konnte der 20 Kilometer lange Nebenfluss der Saalach gebändigt werden. „Die Sorgen, die wir hatten, sind nicht mehr da.“

Während das Stadtzentrum heute vor den Naturgewalten geschützt ist, gibt es noch heikle Stellen in anderen Ortsteilen: beispielsweise in Pfaffing oder im Bereich der Dorfheimer Brücke. Letztere bezeichnet Rohrmoser als „Nadelöhr“ und zeigt Pläne für den Neubau einer Brücke - samt Errichtung einer neuen Zufahrtsstraße zum Bahnhof. „Das müssen wir heuer machen“, betont der Stadtchef mit Blick auf die Kosten von zwei Millionen Euro.

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Die Busverbindungen sind zu schlecht, wir würden uns mehr Verbindungen beispielsweise nach Zell am See wünschen. Das Schwimmbad und den See finden wir aber super.

Die Schüler Julia Maier und Michael Hörl

Und die Bürger sollen es mitfinanzieren: in Form einer neuen Hochwasser-Genossenschaft. „Wir möchten 1900 Leute mit ihren 1600 Grundstücken animieren, den Hochwasserschutz selbst zu zahlen.“ In Form eines jährlichen, solidarischen und freiwilligen Mitgliedsbeitrags. Die Höhe richtet sich nach Größe und Lage der Liegenschaft – wer beispielsweise in einer roten Zone wohnt, zahlt mehr: etwa 250 Euro.

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