Autistischer Sohn

„Ich habe im Stillen geheult, es aber nie bereut“

Glückliche Momente der Nähe: Birgit Kubik mit Max.

(Bild: Einöder Horst)

„Er hat es gut angenommen, aber wir sind in eine Leere gefallen“, sagt Birgit Kubik aus Enns in Oberösterreich. Sie ist die Mutter von Max, der in eine Wohngruppe gezogen ist, weil er volljährig geworden ist. Jetzt ist es sehr ruhig zu Hause. Max ist ein besonderes Kind gewesen, Kubik sagt: „Ein atypischer Autist.“ Hinter ihr liegen Jahre, die sie und ihren Mann Michael erschöpft haben. Nun gibt sie ihre Erfahrungen in einem Buch weiter.

„Max lebt seit Juni in einer Wohngruppe - ich fühlte anfangs eine große Leere, obwohl ich diesen Moment lange herbeigesehnt habe“, sagt Birgit Kubik. Ihr Sohn ist 19 Jahre alt und Autist. „Ganz atypisch geht er auf Leute zu, stellt ständig Fragen: Wohin gehst du? Wann kommst du wieder? Es geht immer um Abläufe, Termine, Namen“, sagt Kubik. Jede Abweichung im Alltag macht ihm Stress. Er ist unselbstständig, kann nicht lesen oder schreiben, ist hyperaktiv. Dennoch ist er jetzt erwachsen, bereit, ein eigenes Leben zu führen: „Wie andere junge Erwachsene auch. Jetzt erst spüre ich meine große Erschöpfung, die die Jahre mit Max hinterlassen haben“, sagt Kubik, die sich für die „Krone“ zurückerinnert.