Dank mobiler Pflege

Mit 105 Jahren lebt Frau Kaschparek noch zu Hause

Oberösterreich
11.05.2025 17:00

Fast 2000 Menschen arbeiten bei den mobilen Diensten in Oberösterreich. Am 12. Mai wird der Tag der Pflege gefeiert, um den Einsatz von Pflegekräften zu würdigen. Die „OÖ-Krone“ durfte Veronika Stadlbauer vom Hilfswerk bei einem Besuch bei der 105 Jahre alten Erna Kaschparek über die Schulter schauen.

Eine kleine Wohnung in Linz, an den Wänden hängen Fotos und eine Kinderzeichnung, unter einem Kristallluster steht ein Pflegebett. Die „OÖ-Krone“ ist mit Soziallandesrat Christian Dörfel (ÖVP) und Veronika Stadlbauer vom Hilfswerk zu Gast bei Erna Kaschparak und ihrer Tochter. „Magst du aufstehen?“, fragt Stadlbauer die bettlägerige Pensionistin, während sie die 105-Jährige vorsichtig auf die Seite dreht und an den Rand des Bettes setzt. „Ausziehen tut sich die Mama aber nicht“, meint ihre Tochter (82), die bei der Mutter lebt, angesichts der Gäste.

Landesrat Christian Dörfel im Gespräch mit der 105-Jährigen.
Landesrat Christian Dörfel im Gespräch mit der 105-Jährigen.(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

30 bis 45 Minuten pro Klient
Dreimal täglich kommt eine Mitarbeiterin des Hilfswerkes bei der alten Dame vorbei. „Wir kümmern uns um die Körperpflege, ums Anziehen, um die Inkontinenzversorgung oder achten darauf, dass die Medikamente genommen werden“, erklärt Stadlbauer, ausgebildete Fach-Sozialbetreuerin Altenarbeit. 30 bis 45 Minuten dauert das pro Klient. „Früher haben wir auch Botengänge übernommen, das geht sich nicht mehr aus“, sagt die 61-Jährige, die ihren Job seit mehr als 20 Jahren ausübt.

Digitalisierung soll mobile Dienste entlasten
So wie sie arbeiten in Oberösterreich rund 9800 Menschen im Pflegebereich. Fast 2000 davon bei den mobilen Diensten, wie sie unter anderem von Hilfswerk, Rotem Kreuz oder Caritas angeboten werden. „Sie sind das Rückgrat einer wohnortnahen Pflege und ermöglichen es tausenden Menschen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu leben“, betont Dörfel. Er will die Digitalisierung in dem Bereich fördern und die Pflegedokumentation vereinfachen.

Veronika Stadlbauer ist mobile Pflegerin beim Hilfswerk.
Veronika Stadlbauer ist mobile Pflegerin beim Hilfswerk.(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Trotz hohen Alters noch zum Scherzen aufgelegt
Auch in der Pflege wird der Ton rauer. „Manche glauben, wir putzen die Wohnung“, erzählt Stadlbauer. Meist würden sich die Klienten nach anfänglicher Skepsis aber freuen, wenn die Pflegeperson kommt. „Die Vroni mögen wir recht“, meint etwa Kaschparak und nimmt einen Schluck aus der Schnabeltasse.

Trotz Rollator kocht die Tochter für sich und ihre Mutter.
Trotz Rollator kocht die Tochter für sich und ihre Mutter.(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Wie gut das Verhältnis ist, zeigt die Tatsache, dass der Schmäh rennt. Denn auf die Frage nach ihrem Alter meint die Seniorin verschmitzt: „Ich feiere bald einen Sechser.“ Darauf Stadlbauer: „Ja, mit 66, da fängt das Leben an.“ Dann müssen beide lachen, denn am 30. Mai wird die alte Dame 106 Jahre alt.

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