„Krone“-Leser erzürnt

Wenn der Postmann kein einziges Mal klingelt

Tirol
15.10.2023 07:00

Kein Paket, dafür ein gelber Zettel. Ärgerlich, wenn man eigentlich zu Hause war und auf ein Paket gewartet hat. Laut Angaben des Unternehmens klappt der erste Zustellversuch von Paketen zu 94 Prozent. Doch „Tiroler Krone“-Leser berichten anderes.

Der „Krone“-Artikel über die verzweifelte Jagd nach einem Paket hat einige Leser-Reaktionen hervorgebracht. Diese zeigen: Die Seniorin dürfte nicht die Einzige sein, die statt eines Pakets nur einen gelben Zettel vorfindet - und das obwohl sie, laut eigenen Angaben, den ganzen Tag zuhause gewesen war. Dass laut der Post, wie berichtet, Zusteller dreimal klingeln müssen, bevor sie „unverrichteter Dinge“ weiterziehen dürfen, stößt auf große Verwunderung. „Geklingelt wird oft nicht. Obwohl ich einen Zettel an meinen Briefkasten geklebt habe, auf dem zu lesen steht, dass man bitte lange läuten soll - da ich nicht mehr so gut höre - und dass man mir etwas Zeit zum Aufmachen geben muss - da ich schon etwas langsamer bin“, berichtet etwa ein Leser.

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Meine Frau und ich waren den ganzen Vormittag daheim. Und falls wir die Glocke nicht hören würden, flippen unsere fünf Hunderl voll aus, wenn es läutet!

Anrainer Peter Kahr

„Früher gab es nie Probleme mit der Post“
Eine kreative Lösung hat eine andere Dame, wie sie der „Krone“ schildert: Sie hat ebenfalls einen Zettel an der Tür angebracht, auf dem steht, dass der Zusteller sie anrufen und dann das Paket einfach in den Lift stellen kann – das funktioniere immerhin offenbar ganz gut. Anrainer Peter Kahr im Innsbrucker O-Dorf schildert folgendes Szenario: Am Dienstag sollte laut Sendungsverfolgung ein schweres Paket - Hundefutter - zwischen 13 und 16 Uhr zugestellt werden. „Ich habe um 11.30 Uhr den Müll runter getragen und dabei zufällig gesehen, dass in unserem Postkastl eine Benachrichtigung liegt, dass um 11.15 Uhr der ,Empfänger nicht angetroffen’ wurde. Das stimmt definitiv nicht. Meine Frau und ich waren den ganzen Vormittag daheim. Und falls wir die Glocke nicht hören würden, flippen unsere fünf Hunderl voll aus, wenn es läutet!“

Abschließend hält er fest, dass es früher nie Probleme gab, doch der Zusteller, der jahrelang für das Haus im O-Dorf zuständig war, müsse entweder krank oder in Pension sein.

800.000 Pakete am Tag
Die „Tiroler Krone“ konfrontierte nach den zahlreichen Anrufen unserer Leser erneut die Post mit der Frage: Gibt es nicht doch Probleme mit der Zustellung? „Nein, ich muss unsere Mitarbeiter erneut in Schutz nehmen“, verteidigt ein Sprecher, „österreichweit stellen wir pro Tag um die 800.000 Pakete zu, bei 94 Prozent klappt der erste Zustellungsversuch. Wenn Österreichs größte Tageszeitung darüber schreibt, ist die subjektive Wahrnehmung natürlich geschärft – doch das ist wie beim Zug – man merkt sich das eine Mal, als er unpünktlich war – nicht die vielen Male, wo alles gepasst hat.“

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