„Suche nach Geiseln“

Israel schickte erste Bodentruppen nach Gaza

Ausland
13.10.2023 22:35

Israel hat am Freitag nach eigenen Angaben bereits erste Bodentruppen Richtung Gaza geschickt, die „das Gebiet von Terroristen und Waffen säubern“ sollen. Zudem sollten die Soldaten nach Vermissten suchen. Die israelische Armee sprach von „lokalen Einsätzen“. Auch der österreichische Heeresnachrichtendienst und die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst bestätigten gegenüber der „Krone“ die Truppenbewegungen. 

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari schrieb am Freitagabend bei Twitter, Ziel dieser Einsätze sei es, „das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern“. Dabei habe es auch Bemühungen gegeben, Vermisste zu finden.

„Terrorzellen ausgeschaltet“
Boden- und Panzertruppen hätten nach Spuren gesucht und „Terror-Infrastruktur zerstört sowie Terrorzellen ausgeschaltet“. Darunter sei auch eine Zelle, die israelisches Gebiet mit Panzerabwehrwaffen beschossen hätte.

UNO und Rotes Kreuz verurteilen Evakuierungsaufruf
Das israelische Militär hatte die Einwohner der Stadt Gaza am Freitag aufgerufen, bis 20 Uhr Ortszeit (19 Uhr MESZ) ihre Wohngebiete zu verlassen und sich weiter südlich zu begeben. Dies wurde als Vorbereitung auf eine mögliche Bodenoffensive gesehen. Die Vereinten Nationen forderten Israel auf, die Anweisung zu einer Evakuierung zu widerrufen. Es drohe eine „katastrophale Situation“.

UN-Generalsekretär António Guterres ist nach Angaben seines Sprechers derzeit in „ständigem Kontakt“ mit Israel, um eine „humanitäre Katastrophe“ im Gazastreifen zu verhindern. „Menschen dürfen nicht gegen ihren Willen dazu aufgefordert werden, sich an einen anderen Ort zu begeben“, sagte Sprecher Stéphane Dujarric am Freitag in New York vor Journalisten.

Auch das Internationale Komitee vom Rotem Kreuz (IKRK) erklärte am Freitag, der Großangriff der Palästinenserbewegung Hamas auf Israel rechtfertigt keine Zerstörung von Gaza. „Die schrecklichen Angriffe auf Israel am vergangenen Wochenende sind durch nichts zu rechtfertigen“, aber "diese Angriffe können im Gegenzug nicht die unbegrenzte Zerstörung von Gaza rechtfertigen“. 

Die Organisation forderte „Pausen in den Kämpfen“. Der Aufruf der israelischen Behörden zum Verlassen des nördlichen Gazastreifens „gekoppelt mit der vollständigen Belagerung, die ihnen Nahrung, Wasser und Strom vorenthält“, sei „nicht mit dem humanitären Völkerrecht vereinbar“.

Hamas: Tote bei Angriff auf Fliehende
Nach Angaben der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas sollen bei israelischen Luftangriffen 70 Menschen auf der Flucht in den Süden der Küstenenklave getötet und 200 weitere verletzt worden sein. Die meisten Opfer seien Kinder und Frauen, erklärte ein Sprecher der Islamisten am Freitag. Drei Konvois seien bei dem „Massaker“ getroffen worden, sagte er. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vom israelischen Militär gab es keine Bestätigung.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele