„Wie steht es um die medizinische Versorgung der Kinder in Oberösterreich?“, wollte NEOS-Abgeordnete Julia Bammer von Gesundheitsreferentin Christine Haberlander wissen. Die Antworten der ÖVP-Politikerin zeigen, dass die Folgen von Ärztemangel allerorts und Arbeitsüberlastung im Spital auch bei den Jüngsten ankommen.
Bammer fasst wesentliche Erkenntnisse aus ihrer Landtagsanfrage so zusammen: „Wir sehen mittlerweile nicht nur Probleme in der Versorgung von älteren Patienten und -innen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen. 811 Kinder warten allein beim Kepler Uniklinikum KUK in Linz aktuell auf einen Termin in einem Krankenhaus. Vor allem Allergieambulanzen, der HNO-Bereich und die Kinder- und Jugendpsychiatrien gehen über.“
Das Gesundheitswesen bröckelt vor unseren Augen auch in Oberösterreich dahin. Gerade bei Kindern zählt doch jeder Tag, wenn man auf eine wichtige Behandlung oder Untersuchung wartet.
Julia Bammer, NEOS
LH-Vize Haberlander differenziert: In akuten Fällen würden Diagnose und Therapie ohne nennenswerte Wartezeiten durchgeführt. Die Geduldsproben gibt es also im Bereich der planbaren Eingriffe. Dass Haberlander dem Prinzip der freien Arztwahl durch Patienten bzw. Angehörige eine Mitschuld gibt und dazu rät, sich nach Spitälern mit kürzeren Wartezeiten umzuschauen, missfällt der NEOS-Politikerin.
Bammer kontert so: „Der Rat der zuständigen ÖVP-Landesrätin, man solle doch in andere Krankenhäuser im Land ausweichen, verkennt, dass wir in einem Flächenbundesland leben und es oftmals gerade für besonders junge und alte Menschen wichtig ist, in der Nähe des Wohnorts behandelt zu werden. Für die Genesung ist es unglaublich wichtig, dass die Familie, die Enkeln und Freunde einen besuchen.“ Menschen durchs Land tingeln zu lassen, sei sicherlich nicht die Lösung. Es geht jetzt darum, gerade in der Patientenlenkung besser zu werden und den niedergelassenen Bereich zu fördern.
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