Der Schulbeginn in den westlichen Bundesländern ist nicht überall so abgelaufen, wie es sich Eltern und Schüler vorstellen. In der Volksschule 44 in Linz-Pichling steht etwa eine Klasse ohne fixe Lehrkraft da. Die Aufregung von Eltern teilt die zuständige Behörde offenbar nicht.
Bereits Ende des vergangenen Schuljahres hatte der bisherige Lehrer der dritten Klasse seinen Abgang von der Schule angekündigt. Über den Sommer konnte trotz mehrmaliger Ausschreibung der Stelle keine Nachfolge gefunden werden. Das teilte die Direktorin vorigen Freitag schriftlich mit. Übergangsmäßig wird nun eine Lehrkraft übernehmen, die in wenigen Wochen in Pension gehen wird. Nicht das einzige Problem, das viele Eltern dieser Schule beschäftigt.
Derzeit auch keine Frühbetreuung
Denn kurzerhand habe man nun auch die Frühbetreuung abgeschafft, was für berufstätige Eltern eine Herausforderung ist. Angeblich gebe es niemanden mehr, der die Kinder vor Schulbeginn betreuen könne. Dem nicht genug, wird eine vierte Klasse ab Ende September ohne Lehrer dastehen. Die Nachfolge ist bis dato nicht geklärt, die Stelle ist aktuell (Stand: 14. September) ausgeschrieben.
Bildungsdirektion verweist auf Ausschreibung
Die Ombudsfrau hätte darüber gerne mit dem oberösterreichischen Bildungsdirektor gesprochen. Fragen wollte man offenbar nicht zulassen. Geschickt hat man eine kurze Antwort per E-Mail. Alle Klassenlehrerstellen seien derzeit besetzt. Aufgrund von geänderten Personalsituationen werden mit kommendem Donnerstag neue Stunden ausgeschrieben. Routine-Ausschreibungen wie diese seien wegen laufender personeller Veränderungen (gerade auch zu Schulbeginn) im Schulsystem üblich. Hört sich seltsam an.
Was das Büro der Bildungslandesrätin zu dem Problem sagt
Das Büro von Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) kalmiert ein wenig. Die Bildungsdirektion OÖ sei „überaus bemüht“, offene Stellen in Abstimmung mit der Schulleitung vor Ort rasch zu besetzen. An der VS 44 Linz-Pichling seien grundsätzlich alle Klassenlehrer-Stellen besetzt. Die Pensionierung einer Lehrkraft sei erst vor Kurzem bekannt geworden.
Ja, das betrifft jene Lehrkraft, die in der Not eingesprungen ist. Der ursprüngliche Lehrer hat - wie erwähnt - bereits im Juni seinen Abgang bekannt gegeben. Bildungspolitik im Jahr 2023!
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