„Sind wie wilde Tiere“
Trump stiehlt mit Auftritt Republikanern die Show
„Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“ Diesen Spruch haben sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump und der bei Fox News in Ungnade gefallene Moderator Tucker Carlson zu Herzen genommen. Sie haben sich auf der Plattform X (ehemals Twitter) gegen Fox News vereint.
Der Nachrichtensender hat eines seiner bekannten Gesichter gefeuert, weil er in privaten Nachrichten gänzlich andere Positionen zu Trump vertreten hatte als vor der Kamera. Aber das hat Trump nicht davon angehalten, zeitgleich zur TV-Debatte seiner Präsidentschaftsbewerber dem Star-Moderator ein Exklusivinterview zu geben.
Trump zu populär für TV
Während sich seine Mitstreiter verbal in Milwaukee (US-Bundesstaat Wisconsin) bekämpften, hätte der Abend für Trump kaum besser laufen können, er bekam die ungeteilte Aufmerksamkeit Tucker Carlsons.
Zudem wurde sein Interview zeitgleich ausgestrahlt, also eine sichere Alternative für den 77-jährigen Politiker. Seinen Besuch bei Carlson argumentierte er damit, dass er es als Spitzenreiter nicht nötig habe, sich auf die Diskussionsbühne zu stellen. Trump: „Die Umfragen sind herausgekommen. Ich führe mit 50 und 60 Punkte. Manche von ihnen sind bei eins und null und zwei. Soll ich da eine Stunde oder zwei Stunden sitzen, wie auch immer es sein wird, und mich von Leuten belästigen lassen, die noch nicht einmal für das Amt des Präsidenten antreten sollten?“
Fürchtet Trump um sein Leben?
Muss er auch nicht, Trump behauptet ohnehin „Fox-News“ sei ihm nicht besonders freundlich gesinnt. Weiters bezeichnete der Ex-Präsident seine politischen Gegner - ergo Demokraten wie Präsident Joe Biden - als wilde Tiere, die wirklich krank seien, als der Moderator ihn fragte, ob er glaube, ob seine Gegner ihn umbringen würden.
Erneut Kritik an Mike Pence
Einmal mehr kritisierte Trump seinen ehemaligen Vizepräsidenten Mike Pence dafür, dass er sich geweigert hatte, die Wahlergebnisse am 6. Januar 2021 zu annullieren. Trump ist weiterhin überzeugt, dass Pence die Befugnis gehabt hätte, die Wahlergebnisse an die Bundesstaaten zurückzuschicken. Auf Carlsons Frage, ob das Land auf einen Bürgerkrieg zusteuere, verwies er auf den Sturm auf das Kapitol am 6. Jänner 2021. „Es gibt ein Maß an Leidenschaft, das ich noch nie gesehen habe, es gibt ein Maß an Hass, das ich noch nie gesehen habe, und das ist wahrscheinlich eine ungünstige Kombination.“
Trump beliebter als je zuvor
Mit diesem Auftritt kann Donald Trump die Konkurrenz in den Schatten stellen. Noch während die offizielle TV-Debatte lief, hatte Trumps Video auf „X“ bereits über 84 Millionen Aufrufe. Das Interview dürfte sowohl, als Seitenhieb von Trump auf die republikanische Partei zu verstehen sein, als auch von Tucker Carlson auf seinen ehemaligen Arbeitgeber Fox News.
Obwohl der 77-Jährige mit massiven Justizproblemen konfrontiert ist, die sich inzwischen auf vier Anklagen belaufen, ist er der haushohe Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. Wer am Ende Präsidentschaftskandidat der Partei werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. In den USA wird Anfang November 2024 ein neuer Präsident gewählt.

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