Aller Enthusiasmus war leider vergeblich: Der Verein „Naturjuwel Rofan“ und die Genossenschaft ziehen nach jahrelangen Debatten nun einen bitteren Schlussstrich. Verzögerungen führten dazu, dass die Seilbahnfirma kein neues Angebot mehr legen will. Vereinsauflösung und Rückzahlung der Spenden werden wohl folgen.
Auf zwei A4-Seiten wurden die Genossenschaftsmitglieder nun über das Aus informiert, die Vereinsmitglieder und Spender sollen folgen. Das weitgehend gleichlautende Schreiben liegt der „Krone“ vor. Das Projekt eines neuen Doppelsessellifts sei „inzwischen nicht mehr finanzierbar“, lässt Obmann Markus Pumpfer wissen. Eine große Chance für die Region sei vertan worden.
Damit bezog er sich auf die Planungen der Schweizer Seilbahnfirma Bartholet, die schon 2018 ein 4,8-Millionen-Projekt vorgestellt hatte. Ein Erlebnisweg am Berg, unweit des malerischen Zireiner Sees, sollte die Ergänzung sein. Schon einmal hatte Bartholet das Angebot wegen Verzögerungen aktualisiert (auf 7 Millionen Euro), ein drittes Mal wollte man dies nicht mehr tun.
Doppelmayr für Gondel, das wäre unfinanzierbar
„Wir haben uns daraufhin an die Firma Dopppelmayr gewandt. Für diese war die Variante eines Zweiersessellifts allerdings nicht interessant“, berichtet der Obmann. Doppelmayr schlug ein kleines Gondelprojekt um elf Millionen Euro vor. „Diese Summe war für uns leider nicht aufbringbar“, so Pumpfer.
Da hilft es nun nichts mehr, dass es für das „Herzensprojekt“ vieler Enthusiasten einen bemerkenswerten Schulterschluss in der Region gegeben hatte: Genossenschaftsanteile für 500.000 Euro wurden gezeichnet, Firmen aus der Region schlossen Werbeverträge für 600.000 Euro ab, dieselbe Summe wäre von Umlandorten gekommen. Die Gemeinde Kramsach machte 2 Millionen Euro locker, der Besitzer des Berggasthofes Sonnwendjoch wollte 1,5 Millionen Euro beisteuern.
Treffen mit LH Mattle und Petition
Allerdings: Die Tourismusaufsicht des Landes hatte längst ein Veto gegen die 1 Million Euro vom TVB Alpbachtal eingelegt – „unabwägbare Risiken“, hieß es. Da spielt es auch keine Rolle mehr, dass man die Pläne bzw. Träume erst vor Monaten erneut LH Anton Mattle und Wirtschafts-LR Mario Gerber präsentiert hatte. Und eine frühere Petition an das Land rund 3000 Unterstützer erreichte.
Abgesang begann schon mit TÜV-Prüfung 2014
Es ist das Ende einer jahrelangen Debatte, die mit einem TÜV-Bericht Ende 2014 begann, der etliche Mängel feststellte. Neun Jahre und ein schier endloses Ringen später steht nun wohl die völlige Demontage (die Stützen stehen noch) an.
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