Tepco beruhigt

Neue Kernspaltung in Fukushima-Reaktor?

Ausland
02.11.2011 08:22
In Reaktor 2 des japanischen Atomkraftwerks Fukushima gibt es offenbar Anzeichen von erneuter Kernspaltung, wie Tepco, der Betreiber der Atomruine, am Mittwoch bekannt gegeben hat. Das Unternehmen versuchte den Vorfall aber sogleich herunterzuspielen: Es handle sich um keine besonders kritische Situation, zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo einen Konzernvertreter.

Weder die Temperatur noch der Druck oder die radioaktive Konzentration im Reaktor (Bild) hätten sich laut Tepco verändert. Man habe damit begonnen, Borsäure einzuleiten, um eine mögliche Kettenreaktion unter Kontrolle zu haben, meldete Kyodo.

Eine mögliche Kernspaltung werde auch nicht die Planung zur Stabilisierung des Reaktors beeinträchtigen, hieß es. Das AKW war in Folge des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März schwer beschädigt worden. In den Reaktoren 1, 2 und 3 kam es dadurch zu Kernschmelzen.

Abgeschalteter Reaktor wird wieder hochgefahren
Erst am Dienstag war verkündet worden, dass erstmals seit der Atomkatastrophe wieder ein abgeschalteter Reaktor hochgefahren werden soll. Der Betreiberkonzern Kyushu Electric Power auf der südlichen Hauptinsel Kyushu wolle den Reaktor Nummer 4 in der Atomanlage Genkai am Mittwoch wieder ans Netz bringen, wie der Konzern mitteilte. Der Reaktor war am 4. Oktober wegen Problemen mit dem Kühlsystem automatisch heruntergefahren worden.

Nachdem die staatliche Atomaufsichtsbehörde den Schadensbericht des Betreibers sowie die Sicherheitsmaßnahmen abgesegnet hatte, gaben der Gouverneur der Provinz Saga, Yasushi Furukawa, und der Bürgermeister von Genkai, Hideo Kishimoto, laut Medien ihre Zustimmung zum Wiederanfahren. Derzeit sind nur zehn der 54 Reaktoren im Land am Netz.

Japan hält an Atomenergie fest
Viele Anrainer von AKWs sind durch die Atomkatastrophe in der Anlage Fukushima Daiichi verunsichert. Die Gemeinden fordern von der Zentralregierung zunächst schärfere Sicherheitsauflagen. Japan hält bisher grundsätzlich an der Atomenergie fest, hat aber ältere, erdbebengefährdete Reaktoren zur Überprüfung zeitweise stillgelegt.

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