Drei Kindern wurden am vergangenen Wochenende von Hunden angefallen und gebissen. Dogprofi" Sascha Steiner (46) aus Weißkirchen an der Traun erklärt im „Krone-Interview, warum Vierbeiner zum Problem werden können.
„OÖ Krone“: Am Wochenende biss ein Hund in Rechberg einen Zweijährigen und dessen erst vier Wochen alte kleine Schwester: Sie mussten ambulant behandelt werden. In Windhaag bei Perg biss ein Hund einem Elfjährigen ins Gesicht. Dieser Bub liegt noch im Kinderspital. Bei beiden Polizeimeldungen heißt es, die Attacken seien plötzlich, also unerwartet passiert.
Sascha Steiner: Die Hundehalter unterschätzen leider sehr oft die Gefahr, die von ihren Tieren ausgeht. Sie beißen in den seltensten Fällen aus heiterem Himmel zu. Hunde sind kein Spielzeug! Das muss bei den Kindern fix verankert sein. Sie dürfen niemals einen fressenden Hund stören oder einen schlafenden Hund aufwecken – denn da besteht immer die Gefahr, dass er zuschnappt.
Aber eigentlich müssten doch die Hundebesitzer dafür sorgen, dass nichts passiert und ihre Vierbeiner abrichten.
Da geb ich Ihnen recht. Leider können viele Leute die Signale ihrer Hunde nicht lesen. Ich bin seit 17 Jahren Trainer. Was glauben Sie, wie oft es schon so war, dass ich zu Haltern gesagt habe, es besteht die Gefahr, dass ihr Hund beißen könnte – da ist man sofort der Buhmann.
Was ist ein typisches Warnsignal, dass Gefahr besteht?
Knurren, Zähnefletschen, Fell aufstellen, weil sich der Hund in seinem Revier bedrängt fühlt. Das geht gar nicht: Hunde dürfen nichts beanspruchen. Das muss man ihnen abtrainieren. Aber leider wird beispielsweise die Eifersucht auf Kinder oft belächelt.
Sie machen als Trainer vorwiegend Hausbesuche.
Weil Hunde ein revierbezogenes, territoriales Lernen haben und so am besten die Regeln für das Zusammenleben lernen. Viele Hundebesitzer wissen ja, dass sie bei der Erziehung etwas falsch machen. Sie wissen aber nicht, wie es richtig geht.
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