Der spanische König Felipe VI. und Königin Letizia kommen im Mai überraschend nach Österreich. Sie wurden von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eingeladen. Einer ihrer Wege führt sie zur Internationalen Befreiungsfeier des Konzentrationslagers Mauthausen nach Oberösterreich.
Diese ist am 11. Mai geplant. Die Spanierinnen und Spanier waren eine der ersten größeren Häftlingsgruppe in Mauthausen. Im Zuge des Einmarsches Deutschlands in Frankreich waren Zehntausende spanische Bürgerkriegsflüchtlinge, die in französischen Gefängnissen saßen, in deutsche Gefangenschaft geraten. Ungefähr 7000 von ihnen wurden in die Konzentrationslager Mauthausen und Gusen gebracht, etwa zwei Drittel starben in der Mordmaschinerie. Die knapp 22000 Spanierinnen und Spanier, die überlebt hatten, konnten Österreich nach der Befreiung erst spät verlassen, da in ihrem Heimatland nach wie vor das Franco-Regime an der Macht war.
„Mauthausen-Babys“ kommen zur Feier
Am 5. Mai jährt sich die Befreiung der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen durch die US-Armee zum 80. Mal. Zur Gedenkfeier werden traditionell Delegationen aus zahlreichen Ländern, österreichische Politikerinnen und Politiker sowie Holocaust-Überlebende erwartet. Die Riege letzterer wird immer spärlicher. Am Sonntag wird Shaul Spielmann erwartet, der 1945 als Bub aus dem KZ-Außenlager Gunskirchen befreit wurde. Seine Eltern waren in Birkenau ermordet worden. Der heute 87-Jährige tritt immer wieder als mahnender Zeitzeuge auf. Auch drei „Mauthausen“-Babys werden erwartet, die nur wenige Tage und Wochen vor der Befreiung geboren wurden.
Fast jeder Zweite überlebte nicht
Am kommenden Sonntag sind unter anderem ein Gedenkzug und das Niederlegen von Kränzen geplant. Im KZ Mauthausen und seinen über 40 Nebenlagern wurden zwischen 1938 und 1945 knapp 200.000 Menschen aus mehr als 40 Nationen gefangengehalten, ungefähr 90.000 überlebten nicht. Im Nebenlager Gusen waren die Bedingungen besonders hart. Die Gefangenen mussten unter dem Tarnnamen „Bergkristall“ eine Stollenanlage für die Rüstungsindustrie bauen.
Seit 2006 widmen sich die Gedenk- und Befreiungsfeiern jedes Jahr einem speziellen Thema, diesmal lautet die Überschrift „Gemeinsam für ein Niemals wieder“. Dieser Ruf sei heute aktueller denn je zuvor, teilte das Organisationsteam mit. Frieden sei keine Selbstverständlichkeit.
Für König Felipe und Königin Letizia wird es dieses Jahr die zweite Gedenkfeier dieser Art sein. Am 27. Jänner reisten sie bereits anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung nach Auschwitz.
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