Traum und Albtraum zugleich. So lässt sich der Start des Grand Elisabeth in Bad Ischl beschreiben. Das am 24. April offiziell eröffnete 4-Sterne-Plus-Hotel in der Kaiserstadt ist seit Tagen restlos ausgebucht. Dennoch ist die Stimmung unter den Hoteleigentümern getrübt.
„Mit diesem Start haben wir nicht gerechnet. Seit Tagen sind alle Zimmer belegt“, freut sich Grand-Elisabeth-Eigentümer Herbert Ackerl. Trotz der tollen Buchungslage sorgte die Pleite eines Partners für Sorgenfalten.
17 Millionen Euro im Minus
Die Alpin Familiy GmbH, die für das Management des Hotelbetriebs zuständig ist, schlitterte mit 17 Millionen Euro in die Insolvenz. Stimmen die Gläubiger nicht der 20-prozentigen Ausgleichsquote – zahlbar binnen zwei Jahren – zu, droht das Aus für die Firma, die Hotels in Tirol, Salzburg und Oberösterreich betreibt. Für die Bad Ischler Hotelbesitzer Herbert Ackerl und Philipp Zauner hat die Pleite – bis auf den Imageschaden – keine weiteren Auswirkungen auf das Grand Elisabeth.
Plan B und Plan C erstellt
„Uns war wichtig, als Eigentümer auch an der Betreibergesellschaft beteiligt zu sein. Wir halten jetzt 50 Prozent, die Alpin Family den restlichen Anteil. Wir werden die Lage beobachten und haben einen Plan B und Plan C, da wir das Heft des Handelns in der Hand haben“, wäre für Zauner eine Umstrukturierung kein Problem.
Start perfekt abgewickelt
Ein Wechsel der Betreiberfirma oder gar eine Selbstübernahme wären möglich. Diese könnte sich etwa der Ischler Stadtvize Hannes Mathes (Zukunft Ischl) vorstellen: „Am besten wäre es, wenn jemand aus der Errichtergemeinschaft auch den Betrieb führt – ich kann mir da die Familie Zauner gut vorstellen, die ja als perfekter Gastgeber weit über die Grenzen von Ischl hinaus bekannt ist.“
Zauner dazu: „Es ist schon ein Riesenunterschied zwischen dem Verkauf von Mehlspeisen und der Leitung eines Hotels. Außerdem ist es auch eine Frage der zeitlichen Ressourcen.“
Zurück zur Insolvenz: Ackerl beteuert, von den finanziellen Problemen des Partners, dessen Chefetage bei der Eröffnung vor Ort war, nichts gewusst zu haben, streut ihnen auch Rosen: „Sie sind echte Profis. Das Grand Elisabeth so reibungslos hochzufahren, verdient Respekt.“
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