In Laakirchen in OÖ

140 Millionen Euro teurer Umbau wurde durchgezogen

Oberösterreich
02.05.2025 14:00

„Die vergangenen zwölf Monate waren von Herausforderungen auf den Märkten geprägt, die uns all unsere Flexibilität und Resilienz abverlangt haben“, bilanziert Sebastian Heinzel im Geschäftsbericht des von ihm geführten Zellstoff- und Papierproduzenten. 2023 und 2024 nennt er „zwei schwierige Jahre“. Diese hielten die Heinzel-Group aber nicht von einem millionenschweren Umbau in Laakirchen (OÖ) ab.

Der Bedarf für Papier für Kataloge und Werbeprospekte ist rückläufig – das ist für die Heinzel-Group nichts Neues mehr. Vor acht Jahren wurde deshalb die erste Papiermaschine in Laakirchen umgestellt, an der seither Produkte hergestellt werden, die für Wellpappeschachteln benötigt werden. „So ein Umbau einer Papiermaschine kostet mehr als 100 Millionen Euro, das sind Rieseninvestitionen“, erzählte Chef Sebastian Heinzel der „Krone“ im Juni 2023, als die Planungen für die Neuaufstellung der zweiten Papiermaschine am Standort schon auf Hochtouren liefen.

Seit 1. April läuft die Produktion
In den vergangenen Monaten wurde das Projekt dann auch in die Tat umgesetzt. Die sogenannte „PM11“, wie die zweite Anlage in Laakirchen heißt, wurde ebenfalls umgebaut. Kostenpunkt: 140 Millionen Euro. Die neue Anlage ist jetzt eine der fortschrittlichsten in Europa, lässt man wissen. Die Kapazitäten für nachhaltige Verpackungspapiere wurden dank dieses Schritts erweitert: Denn seit 1. April werden auf dieser Anlage Wellpappenrohpapiere hergestellt.

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Mit Blick auf die Zukunft halten wir an unserer langfristigen Strategie fest, nachhaltige Produkte auf Basis erneuerbarer Energie zu produzieren und zu vermarkten. Wir verlieren unser klares Bekenntnis zu Investitionen in eine ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Zukunft nicht aus den Augen.

(Bild: Heinzel Group)

Sebastian Heinzel, Chef der Heinzel-Group

Wofür die aus Recyclingfasern hergestellten Wellpappenrohpapiere aus Laakirchen gebraucht werden? Sie werden zu Versandverpackungen weiterverarbeitet, außerdem finden sie in der Industrie Verwendung, etwa in der Nahrungsmittel-, Möbel- und Konsumgüterbranche. So können auch Lebensmittelverpackungen hergestellt werden.

Nach dem Motto „eine Anlage kommt selten allein“ wurden übrigens parallel dazu andere Bautätigkeiten vollzogen: Eine neue Anlage zur Faserstoffaufbereitung aus Altpapier und eine neue Lagerhalle für Altpapier wurden ebenfalls errichtet. Zudem installierte das Familienunternehmen eine weitere Abwasserreinigungsanlage, die die Biogasproduktion am Standort in Laakirchen deutlich steigert.

Vier Monate dauerte der Umbau der zweiten Papiermaschine in Laakirchen. (Bild: Heinzel Group/Karl-Heinz Ruber, brainpark.traunsee)
Vier Monate dauerte der Umbau der zweiten Papiermaschine in Laakirchen.

Die Heinzel-Group, zu der seit 1. Jänner auch das Werk in Steyrermühl gehört, erzielte im Vorjahr einen Umsatz von 2,16 Milliarden Euro – das bedeutete ein leichtes Plus im Vergleich zum Jahr davor. Der Gewinn vor Steuern sank auf 15,7 Millionen Euro, das Finanzergebnis lag bei minus 13,3 Millionen Euro. Die Investitionen wurden 2024 mit 107,8 Millionen Euro beziffert. „Letztes Jahr haben wir erneut Robustheit und Resilienz in einem herausfordernden Umfeld bewiesen“, sagt Chef Sebastian Heinzel, der auf die Herausforderung der hohen Energiekosten verweist: „Die wirken sich weiterhin auf energieintensive Industrien wie die unsere aus.“

Die Heinzel-Group ist einer der wichtigsten Zellstoff- und Papierproduzenten in Mittel- und Osteuropa. Sie handelt mit Zellstoff, Papier, Altpapier und Verpackungslösungen und beschäftigte im Vorjahr im Schnitt rund 2730 Mitarbeiter. Per Ende 2024 war der Betrieb der Papierfabrik in Raubling/Deutschland stillgelegt worden. 

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