„Nutzt Macht aus“

Kamala Harris ruft zu Widerstand gegen Trump auf

Die ehemalige US-Vizepräsidentin Kamala Harris ist nach ungefähr einem Vierteljahr auf die nationale Bühne zurückgekehrt. Sie rief am Mittwoch in San Francisco zum Widerstand gegen Präsident Donald Trump auf, gegen den sie die Wahl im November verloren hatte (siehe Video oben).

Der Republikaner sei schuld an der „größten (...) Wirtschaftskrise in der modernen Präsidentschaftsgeschichte“ und beschwöre eine Rezession herauf. Sein Vorgehen diene den Reichen. Überhaupt nutze Trump Macht zum eigenen Vorteil, sagte Harris. Seine „engstirnige, eigennützige Vision“ bestrafe diejenigen, die die Wahrheit sagten, und bevorzuge jene, die ihm loyal ergeben seien. Alle anderen überlasse er sich selbst.

Harris sprach auf eine Veranstaltung der Organisation Emerge America, die sich für Frauen in der Demokratischen Partei einsetzt und nach Harris‘ Einstieg in die Politik in den frühen Nuller-Jahren gegründet wurde. Sollte sie nächstes Jahr bei der Gouverneurswahl in ihrem Heimatstaat Kalifornien antreten, werden ihr gute Chancen eingeräumt. Auch eine erneute Präsidentschaftskandidatur ist nicht ausgeschlossen.

Kamala Harris

(Bild: AFP/JUSTIN SULLIVAN)

Kein einheitlicher Umgang mit Trump
Die Demokratinnen und Demokraten haben bisher keine einheitliche Richtung im Umgang mit Trump gefunden. Einige Parteimitglieder sind dafür, sich zurückzuziehen und hoffen, dass sich der Republikaner mit seiner Politik selbst demontiert. Andere wie Bernie Sanders vom linken Lager setzen auf landesweite Auftritte, mit denen sie aufrütteln wollen.

Harris sprach sich für eine offene Opposition aus. Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter sollten sich lautstark einbringen. „Mut ist ansteckend“, sagte sie und warnte gleichzeitig vor einer drohenden Verfassungskrise, falls der Kongress oder die Gerichte „ihren Teil nicht tun“. „Die Dinge werden wahrscheinlich schlimmer, bevor sie besser werden.“ Widerstand gegen Trump bräuchte einen langen Atem.